G.C.F.P.
1.
Aucintème
Hinterbrüh 1, 6. 6. 1908.
Lieber Dr. Auernheimer.
Ihr schönes Feuilleton hat mir grosse
Freude bereitet.Es hat mich eigentümlich be-
rührt das Lebensjahr des jungen Wergentin,
revenu une même mai-
G.C.H.
aus dem ich einen Roman gemacht habe, kunstvoll
in eine skizze gedrängt kritisch betrachtet -
und doch gewissermassen neu geformt, ja sogar
menschlich neu gesehen, vor mir abrollen zu
lassen. Neu gesehen, sage ich, denn in einem
Punkte besonders scheinen Sie mir meine eigene
Idee in einer Richtung hin zu verfolgen, nach
der meine Blicke sich nicht gewandt haben.
Dass sich Künstlertum und bürgerliches Glück
(Das was wir beide unter diesen beiden Dingen
verstehen) nicht vereinigen lassen,mag in dem
Falle zutreffen, den ich darzustellen versucht
habe - und in vielen anderen; als allgemeiner
Satz hat er wohl keine seltung (gibt es über-
haupt allgemeine Sätze, die meikung Geltung ha-
ben,wenigstens innerhalb des Seelischen?)
bein aaueid
1.
Aucintème
Hinterbrüh 1, 6. 6. 1908.
Lieber Dr. Auernheimer.
Ihr schönes Feuilleton hat mir grosse
Freude bereitet.Es hat mich eigentümlich be-
rührt das Lebensjahr des jungen Wergentin,
revenu une même mai-
G.C.H.
aus dem ich einen Roman gemacht habe, kunstvoll
in eine skizze gedrängt kritisch betrachtet -
und doch gewissermassen neu geformt, ja sogar
menschlich neu gesehen, vor mir abrollen zu
lassen. Neu gesehen, sage ich, denn in einem
Punkte besonders scheinen Sie mir meine eigene
Idee in einer Richtung hin zu verfolgen, nach
der meine Blicke sich nicht gewandt haben.
Dass sich Künstlertum und bürgerliches Glück
(Das was wir beide unter diesen beiden Dingen
verstehen) nicht vereinigen lassen,mag in dem
Falle zutreffen, den ich darzustellen versucht
habe - und in vielen anderen; als allgemeiner
Satz hat er wohl keine seltung (gibt es über-
haupt allgemeine Sätze, die meikung Geltung ha-
ben,wenigstens innerhalb des Seelischen?)
bein aaueid