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214
Wien.2.11.1904.
Lieber Richard, ich bekomme heute beiliegendes Tele-
gramm. Mir sehr ärgerlich, weil auf mein Ersuchen im
Volkstheater Freiwild-Première wegen meiner Berliner
Première hinausgeschoben wurde und es jetzt erst
recht zu einer Collision kommen dürfte. Ich nehme
an, dass nun der Graf v. Charolais gleich (vor Rueders
drankommt (wobei ich allerdings noch immer nicht ver
stehe, weshalb er plötzlich meine Sachen nicht besetz
kann) - jedenfalls bitte ich Sie mir ein Wort zu
schreiben sobald Sie aus Berlin eine Nachricht haben
und mir auch dieses Telegramm zurückzuschicken.
Herzlichst Ihr A.
(nach Rodaun)
215
Wien, 9.11.1904.
XVIII. Spöttelg.7.
Lieber Richard, ich fahre voraussichtlich Samstag nac
Berlin. Soll ich Ihnen dort irgendwas besorgen, so
schreiben Sie mir ein Wort. Meine "Première" soll
am 19. sein.- Hörte von dem echt jüdischen Vorgehen
Ihres Hausherrn. Immerhin wäre es eine "fertige
Sach.
Wie gehts Ihnen denn? Ich kann die Bemerkung nicht
unterdrücken, dass es mir lieber wär, wenn wir nicht
so weit von einander wohnten.- Herzlichst Ihr A.
(w.o.)
214
Wien.2.11.1904.
Lieber Richard, ich bekomme heute beiliegendes Tele-
gramm. Mir sehr ärgerlich, weil auf mein Ersuchen im
Volkstheater Freiwild-Première wegen meiner Berliner
Première hinausgeschoben wurde und es jetzt erst
recht zu einer Collision kommen dürfte. Ich nehme
an, dass nun der Graf v. Charolais gleich (vor Rueders
drankommt (wobei ich allerdings noch immer nicht ver
stehe, weshalb er plötzlich meine Sachen nicht besetz
kann) - jedenfalls bitte ich Sie mir ein Wort zu
schreiben sobald Sie aus Berlin eine Nachricht haben
und mir auch dieses Telegramm zurückzuschicken.
Herzlichst Ihr A.
(nach Rodaun)
215
Wien, 9.11.1904.
XVIII. Spöttelg.7.
Lieber Richard, ich fahre voraussichtlich Samstag nac
Berlin. Soll ich Ihnen dort irgendwas besorgen, so
schreiben Sie mir ein Wort. Meine "Première" soll
am 19. sein.- Hörte von dem echt jüdischen Vorgehen
Ihres Hausherrn. Immerhin wäre es eine "fertige
Sach.
Wie gehts Ihnen denn? Ich kann die Bemerkung nicht
unterdrücken, dass es mir lieber wär, wenn wir nicht
so weit von einander wohnten.- Herzlichst Ihr A.
(w.o.)