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und zum Nachtmahl bleiben würden. Es kommt Zemlinsky, der einiges aus dem
Ballet spielen will, Herr J Wolff der die Pantomine auffallend hübsch componiert
hat, eine Frau welche singt, sonst niemand. Adieu von Herzen Hugo
26/III O2
192
Lieber, wollen Sie nächsten Dienstag Mittwoch oder Donnerstag mit mir der Gräfin
Christiane Thun und Kassner (sonst niemand) um 1 Uhr frühstücken und zwar nicht
bei mir, sondern im Palais Thun - Salm, Kärntnerstrasse 41? Bitte wählen Sie
den Tag, der Ihnen am besten passt (mir wäre Mittwoch der liebste ) und schreiben
mirgleich eine Zeile. Von Herzen Ihr Hugo
PS. die 50 Gulden für den Hund schicken Sie am besten direct per Post an Frau
Hofräthin vn Pollanetz Wien I Domgasse 6
28/V O2
193
Mein lieber guter Arthur, ich will Ihnen aufrichtig sagen, dass mich Ihr Telegramm
sehr verletzt hat. Ich will es deswegen lieber aussprechen als verschweigen, weil
ich glaube, dass das was an solchen Dingen für mich so verletzten i ist, von
Ihnen als höchst unwichtig, kaum bemerkt wird und dass das Ganze in dem Moment
vermieden wäre, wo Sie überhaupt zum Bewusstsein davon kämen.
In den 10 Jahren wo wir uns kennen, hab ich die unaufhörliche Freude eines in-
timen Verkehrs mit Ihnen unter solchen Formen geniessen können, die Ihre
Bequemlichkeit in Bezug auf Ort und Stunde des Zusammentreffens etc. nie tangiert
haben. Es mwar nicht nur für Sie sondern auch für mich bequemer, es war
durch alle Umstände gegeben, dass Sie fast nie zu mir gekommen sind und ich oft
zu Ihnen etc etc.Und andererseits haben Sie in dieser langen Zeit wohl auch
machen.
bemerken können, dass mir ziemlich fern liegt Sie irgendwie durch Bekanntw xxx
Nun ereignet sich ein besonderer ganz
mit Leuten etc in Anspruch zu nehmen.
vereinzelter Fall : eine Frau mit der ich ziemlich befreundet bin, und die
wirklich eine merkwürdige Frau ist, durch eine seltene Uebereinstimmung von
Güte, Vornehmheit, und wirklichem Geist, dabei von der äussersten Zurückhaltung
isaliert und fast menschenscheu, diese Frau
und zum Nachtmahl bleiben würden. Es kommt Zemlinsky, der einiges aus dem
Ballet spielen will, Herr J Wolff der die Pantomine auffallend hübsch componiert
hat, eine Frau welche singt, sonst niemand. Adieu von Herzen Hugo
26/III O2
192
Lieber, wollen Sie nächsten Dienstag Mittwoch oder Donnerstag mit mir der Gräfin
Christiane Thun und Kassner (sonst niemand) um 1 Uhr frühstücken und zwar nicht
bei mir, sondern im Palais Thun - Salm, Kärntnerstrasse 41? Bitte wählen Sie
den Tag, der Ihnen am besten passt (mir wäre Mittwoch der liebste ) und schreiben
mirgleich eine Zeile. Von Herzen Ihr Hugo
PS. die 50 Gulden für den Hund schicken Sie am besten direct per Post an Frau
Hofräthin vn Pollanetz Wien I Domgasse 6
28/V O2
193
Mein lieber guter Arthur, ich will Ihnen aufrichtig sagen, dass mich Ihr Telegramm
sehr verletzt hat. Ich will es deswegen lieber aussprechen als verschweigen, weil
ich glaube, dass das was an solchen Dingen für mich so verletzten i ist, von
Ihnen als höchst unwichtig, kaum bemerkt wird und dass das Ganze in dem Moment
vermieden wäre, wo Sie überhaupt zum Bewusstsein davon kämen.
In den 10 Jahren wo wir uns kennen, hab ich die unaufhörliche Freude eines in-
timen Verkehrs mit Ihnen unter solchen Formen geniessen können, die Ihre
Bequemlichkeit in Bezug auf Ort und Stunde des Zusammentreffens etc. nie tangiert
haben. Es mwar nicht nur für Sie sondern auch für mich bequemer, es war
durch alle Umstände gegeben, dass Sie fast nie zu mir gekommen sind und ich oft
zu Ihnen etc etc.Und andererseits haben Sie in dieser langen Zeit wohl auch
machen.
bemerken können, dass mir ziemlich fern liegt Sie irgendwie durch Bekanntw xxx
Nun ereignet sich ein besonderer ganz
mit Leuten etc in Anspruch zu nehmen.
vereinzelter Fall : eine Frau mit der ich ziemlich befreundet bin, und die
wirklich eine merkwürdige Frau ist, durch eine seltene Uebereinstimmung von
Güte, Vornehmheit, und wirklichem Geist, dabei von der äussersten Zurückhaltung
isaliert und fast menschenscheu, diese Frau