Zeilen eine ungetheliche u. doch sich geschämistische Welt.
Auchhauung diesletztere, wie Sie wollkarg u doch untäglich
den Leser aufklären, daß an der menschlichen Hänaille
seiner Umgebung des Höchten gute Absichten zu nichle
werden, stehe ich nicht an, als das Meisterhohlesse an
dem ganzen Werkchen zu erklären.
Neu i - sozusagen - ein Hartschritt in Ihrer Kunst
scheint es mir zu sein, daß Sie diesmal das Problematische
nicht in den Vordergrund rücken, daß es Ihnen minder
um die Physiologie der Feldin (: also der Frau u. derzeugt)
zusun ist, vielmehr die exisse Absicht des Wichtigern.
damit verlassen Sie das heute Stock in Missbredit
geratene Gebiet des Physologismus u. beweisen,
daß Sie nicht blost in der Kunst Ihrer Generätion
der Impressionisten sondern auch in der züngsten,
der „objektiven Erzähler“ (ich denke an O. Stoertl, P. Ernst,
Tanz Kaska i.a., die vollendete Meisterschaft besitzen.
hierlich bleibt zu behärchten - u. dies hab ich
gleich eingangs anzudeuten mir erlaubt - daß solche Leser
u. Krilitter, die bei Ihnen vorzüglich des Problematische u.
Physologi sierende wünschen u. suchen u darüber die
veründerte Absicht u. Leistung des neuen Bühleins verkennen,
den Vorwürf geringeren Interesses, vielleicht gar den
erlohmender Recht erheben werden; darum seh ich, als
meine Pflicht an, nicht bloß in diesem privaten u.
(wohür ich Verzeihung erbitte) allzuhäftigen Schreiben
meine aufsichtige Bewunkung auszusprechen, sondern
auch öffentlich in dem hier dargetanen Sinne meine
Ansicht auszusprechen. Sehen Sie des bitte nicht als
ein leeres Versprechen an, weil ich wieder mein
Wort bis heute nichts über xxx Else u. die Neuöder¬
Prag 1.,
Prof. Dr. JISEF KÖRNER
Veleslavinova 10
14.XI.1925.
Verehrter Meister —
solche Anrede müssen Sie mir Heut gestatten,
da ich unmittelbar noch vollendeter Lektüre
Ihrer neuen Meisternovvelle diesen Brief
beginne. Sie jeden mit der Frau des Richten,
ein wahres Muster echter Novellenkunft
geschossen, ein klassisches Stück. Nur ganz wenige
Thres älteren Erzählungen sind an einem Kunst¬
wert dieser neuen gleichzuhalten. Und dennoch
müssen Sie sich gerne von den bisher neuchten
Verehrern wenig Dankermieten. Warum?
Weil Sie mit u. in diesem jüngsten Werkkein
zu ihrem bekannten Wesen etwas Neues
hinzugeten haben.
Was Grethe u. die Kamantiker, höngthächlich
auf Grund ihrer Kenntnis altitalienischer Erzählungs¬
kunst, als das Eigentämliche der Novelle herausgefunden
haben: daß sie in schlichtem Ton eine, unerhörte sich
ereignete Begebenheit" darstelte, das haben Sie ganz
genau u. wie mit Absicht getroffen. In bewunderes¬
weiter Steigerung berichten Sie einen seltsamen Vorfall,
zeihnen rasch: doch eindringlich vier unterschiedliche
Menschen (nur die Heu des Richters scheint mir ein
bisschen zu bloß geenten) u. verkünden zwischen den
Auchhauung diesletztere, wie Sie wollkarg u doch untäglich
den Leser aufklären, daß an der menschlichen Hänaille
seiner Umgebung des Höchten gute Absichten zu nichle
werden, stehe ich nicht an, als das Meisterhohlesse an
dem ganzen Werkchen zu erklären.
Neu i - sozusagen - ein Hartschritt in Ihrer Kunst
scheint es mir zu sein, daß Sie diesmal das Problematische
nicht in den Vordergrund rücken, daß es Ihnen minder
um die Physiologie der Feldin (: also der Frau u. derzeugt)
zusun ist, vielmehr die exisse Absicht des Wichtigern.
damit verlassen Sie das heute Stock in Missbredit
geratene Gebiet des Physologismus u. beweisen,
daß Sie nicht blost in der Kunst Ihrer Generätion
der Impressionisten sondern auch in der züngsten,
der „objektiven Erzähler“ (ich denke an O. Stoertl, P. Ernst,
Tanz Kaska i.a., die vollendete Meisterschaft besitzen.
hierlich bleibt zu behärchten - u. dies hab ich
gleich eingangs anzudeuten mir erlaubt - daß solche Leser
u. Krilitter, die bei Ihnen vorzüglich des Problematische u.
Physologi sierende wünschen u. suchen u darüber die
veründerte Absicht u. Leistung des neuen Bühleins verkennen,
den Vorwürf geringeren Interesses, vielleicht gar den
erlohmender Recht erheben werden; darum seh ich, als
meine Pflicht an, nicht bloß in diesem privaten u.
(wohür ich Verzeihung erbitte) allzuhäftigen Schreiben
meine aufsichtige Bewunkung auszusprechen, sondern
auch öffentlich in dem hier dargetanen Sinne meine
Ansicht auszusprechen. Sehen Sie des bitte nicht als
ein leeres Versprechen an, weil ich wieder mein
Wort bis heute nichts über xxx Else u. die Neuöder¬
Prag 1.,
Prof. Dr. JISEF KÖRNER
Veleslavinova 10
14.XI.1925.
Verehrter Meister —
solche Anrede müssen Sie mir Heut gestatten,
da ich unmittelbar noch vollendeter Lektüre
Ihrer neuen Meisternovvelle diesen Brief
beginne. Sie jeden mit der Frau des Richten,
ein wahres Muster echter Novellenkunft
geschossen, ein klassisches Stück. Nur ganz wenige
Thres älteren Erzählungen sind an einem Kunst¬
wert dieser neuen gleichzuhalten. Und dennoch
müssen Sie sich gerne von den bisher neuchten
Verehrern wenig Dankermieten. Warum?
Weil Sie mit u. in diesem jüngsten Werkkein
zu ihrem bekannten Wesen etwas Neues
hinzugeten haben.
Was Grethe u. die Kamantiker, höngthächlich
auf Grund ihrer Kenntnis altitalienischer Erzählungs¬
kunst, als das Eigentämliche der Novelle herausgefunden
haben: daß sie in schlichtem Ton eine, unerhörte sich
ereignete Begebenheit" darstelte, das haben Sie ganz
genau u. wie mit Absicht getroffen. In bewunderes¬
weiter Steigerung berichten Sie einen seltsamen Vorfall,
zeihnen rasch: doch eindringlich vier unterschiedliche
Menschen (nur die Heu des Richters scheint mir ein
bisschen zu bloß geenten) u. verkünden zwischen den