: —: — : —
II
26
Berlin, 28.1.1898.
Herrn Dr.Arthur Schnitzler
Wien IX.
Frankgasse 1.
Sehr geehrter Herr Doctor!
Ihr neues Schauspiel habe ich sogleich nach Empfang
mit grossem Interesse gelesen und bin selbstverständ-
lich bereit, es aufzuführen. Freilich haben sich mir bei
der ersten Lectüre noch einige Einwendungen ergeben,
die ich aber erst formulieren möchte, nachdem ich das
Stück noch einmal gelesen und reiflich überdacht habe,
so dass ich Sie bitten muss, sich einige Tage zu ge-
dulden; vielleicht kann ich Ihnen dann auch gleich
mit bestimmten Aenderungsvorschlägen kommen, Ob es
zweckmässig wäre, die Aufführung des Stückes noch in
dieser Saison in Aussicht zu nehmen, ist mir ohnedies
fraglich: eine andere Novität liegt zwar nicht vor,
aber der Erfolg des Johannes ist ein so überaus star-
ker, dass er allein schon das Repertoir sicher bis in
II
26
Berlin, 28.1.1898.
Herrn Dr.Arthur Schnitzler
Wien IX.
Frankgasse 1.
Sehr geehrter Herr Doctor!
Ihr neues Schauspiel habe ich sogleich nach Empfang
mit grossem Interesse gelesen und bin selbstverständ-
lich bereit, es aufzuführen. Freilich haben sich mir bei
der ersten Lectüre noch einige Einwendungen ergeben,
die ich aber erst formulieren möchte, nachdem ich das
Stück noch einmal gelesen und reiflich überdacht habe,
so dass ich Sie bitten muss, sich einige Tage zu ge-
dulden; vielleicht kann ich Ihnen dann auch gleich
mit bestimmten Aenderungsvorschlägen kommen, Ob es
zweckmässig wäre, die Aufführung des Stückes noch in
dieser Saison in Aussicht zu nehmen, ist mir ohnedies
fraglich: eine andere Novität liegt zwar nicht vor,
aber der Erfolg des Johannes ist ein so überaus star-
ker, dass er allein schon das Repertoir sicher bis in