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Berlin, 22. Dezember 1898.
Lieber Herr Schnitzler,
so besonders dumm kann ich den Vorschlag, die „Gefähr-
tin" betr., deshalb nicht finden, weil ich ihn selbst
gemacht hatte; allerdings hatte ich Fulda geschrie-
ben, nur, wenn er nichts für den besondern Zweck passen-
deres finde, möge er dieses in Betracht ziehen. Da Sie
inzwischen schon Nein gesagt haben, ist es zwecklos Ih-
nen zu erklären, was mich zu einem bedingten Ja kommen
liess. Fü r „Thor und Tod" war ich auch in Wien
nicht, ich war höchstens nicht dagegen. Fulda aber ist
dagegen, und er hat zu entscheiden, nicht ich, er ist der
Prädident der Fr.B. Ich lege Wert darauf, das zu beto-
nen,grade weil ich selbst, als ich noch der Vorsitzen-
de des Vereines war, eine, durch Cultur gemilderte, Auto-
kratie des Präsidenten stets verlangte,und weil die
Interessen der Fr.B. und des Dtsch.Theaters wohl viel-
fach parallel laufen, aber doch auch sich kreuzen kön-
nen. „Ich hab hier nur 'ne Meinung, und kein Amt!“ Ich
Berlin, 22. Dezember 1898.
Lieber Herr Schnitzler,
so besonders dumm kann ich den Vorschlag, die „Gefähr-
tin" betr., deshalb nicht finden, weil ich ihn selbst
gemacht hatte; allerdings hatte ich Fulda geschrie-
ben, nur, wenn er nichts für den besondern Zweck passen-
deres finde, möge er dieses in Betracht ziehen. Da Sie
inzwischen schon Nein gesagt haben, ist es zwecklos Ih-
nen zu erklären, was mich zu einem bedingten Ja kommen
liess. Fü r „Thor und Tod" war ich auch in Wien
nicht, ich war höchstens nicht dagegen. Fulda aber ist
dagegen, und er hat zu entscheiden, nicht ich, er ist der
Prädident der Fr.B. Ich lege Wert darauf, das zu beto-
nen,grade weil ich selbst, als ich noch der Vorsitzen-
de des Vereines war, eine, durch Cultur gemilderte, Auto-
kratie des Präsidenten stets verlangte,und weil die
Interessen der Fr.B. und des Dtsch.Theaters wohl viel-
fach parallel laufen, aber doch auch sich kreuzen kön-
nen. „Ich hab hier nur 'ne Meinung, und kein Amt!“ Ich