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Berlin, 18.5.1905.
Lieber Freund, eine bindende Zusage, beim nächsten Gast-
spiel den,E.W." zu spielen, kann ich Ihnen leider jetzt
nicht geben, und vage Versprechungen à la - - Sie wissen
ja, sind nicht mein und Ihr Fall. Dennoch möchte ich Ih-
nen zu überlegen geben,ob nicht die Ihnen in Wien gebo-
tene Gelegenheit bis sagen wir Ende d.J. (1.Januar ca.)
offen zu halten und dann ev. zu ergreifen wäre; ich
glaube ein solches bedächtiges Vorgehen läge auch in Ih-
rem Interesse?
Sollten Sie das aber nicht wollen und s.Zt. Herrn Bas-
sermann von mir verlangen, so gebe ich ihm, wenn ich kann,
naturlich den gewünschten Urlaub bereitwilligst.
Frl.Sikora habe ich also gehört und ganz begabt gefunden,
nur ist sie glaub ich für den norddeutschen Geschmack
ein zu süsses Mädel. Ausserdem habe ich in Folge anderer
Kombination vielleicht doch keinen rechten Platz für sie-
will aber nicht verreden, dass ich nochmal, früher oder
18.5.05.
später, auf sie zurückkomme.
Ich bin - seit einigen Tagen erst - in Verhandlungen
über das Deutsch e Theater hineingerathen, deren Ende
aus verschiedenen Gründen im Augenblick nicht abzusehen
ist; deshalb sind auch meine Sommerfahrpläne heute ganz
nebelhaft. Aber bald muss es Licht werden!
Eilig, treulich
O.B.
Was machen meine zwei Stücke?