Semmering,
Raxkau, 19.7.1910.
274
Lieber Freund,
ich habe Kainz wegen des „weiten Land“ angetippt, und da
er sehr bereit war, zu lesen, gab ich ihm gleich das Buch.
Er lässt Ihnen melden, dass es ihn ausserordentlich in-
teressiert hat, und dass er sehr gern den Friedrich spie-
len würde. Er bittet mich, Ihnen seinen Eindruck mög-
lichst superlativisch auszudrücken; doch da ich wieder
im Zeichen der Diarrhoe stehe, reicht meine schriftstel-
lerische Kraft nicht dazu aus.- Gestern traf ich auf
dem Maierei-Wege Ihre Mutter und hatte eine angenehme
Viertelstunde dit ihr.- Was macht der Umzug,die Schrei-
belust?
Herzlich
O.B.
275
Semmering, 23.7.1910. Kurhaus.
Lieber Freund, auf dem Balkon neben mir wird zwar so ge-
schrien, dass kein Würzburger Kleist- heblem zu lösen
ist, ich denke aber doch noch hier zu bleiben, ungleich
dem Jonas, der bereits Berlin bevölkert. Ihres Kommens
froh gewärtig, jetzt mit Bahr speisend, wünsche ich recht
wohl zu leben.
O.B.
Raxkau, 19.7.1910.
274
Lieber Freund,
ich habe Kainz wegen des „weiten Land“ angetippt, und da
er sehr bereit war, zu lesen, gab ich ihm gleich das Buch.
Er lässt Ihnen melden, dass es ihn ausserordentlich in-
teressiert hat, und dass er sehr gern den Friedrich spie-
len würde. Er bittet mich, Ihnen seinen Eindruck mög-
lichst superlativisch auszudrücken; doch da ich wieder
im Zeichen der Diarrhoe stehe, reicht meine schriftstel-
lerische Kraft nicht dazu aus.- Gestern traf ich auf
dem Maierei-Wege Ihre Mutter und hatte eine angenehme
Viertelstunde dit ihr.- Was macht der Umzug,die Schrei-
belust?
Herzlich
O.B.
275
Semmering, 23.7.1910. Kurhaus.
Lieber Freund, auf dem Balkon neben mir wird zwar so ge-
schrien, dass kein Würzburger Kleist- heblem zu lösen
ist, ich denke aber doch noch hier zu bleiben, ungleich
dem Jonas, der bereits Berlin bevölkert. Ihres Kommens
froh gewärtig, jetzt mit Bahr speisend, wünsche ich recht
wohl zu leben.
O.B.