Berlin, 24.4.1912.
Lieber Freund,
ans Burgtheater haben wir wegen „Zw.“ geschrieben.
Monnard ist Patent leider, weshalb ich die hiesigen
Zwischenspiele aufgeben musste; bis 15.Mai aber hoffen
wir, ihn gesund zu kriegen.- Ihre Sorge um mein Porte-
monnaie (ich habe übrigens gar keins) in Sachen Kramer
rührt mich tief; Sie haben mich aber missverstanden,
der begleitende Neffe bleibt bestehen.- Wollen Sie
die „Kinder" noch ein mal geniessen, so sind Sie Beide
freundlichst in meine Loge geladen, ebenso für die „Rat-
ten" ; lassen Sie mir darüber noch ein Wort zugehen,
bitte.- Sehr neugierig bin ich, was Sie uns für den
Winter bereiten? Auf gutes Wiedersehen.
Votre très-hier.
1. Uudenmaan läänisten 1.
Igls, 20.6.1912.
Lieber Freund, so poetisch wie mein untenstehender Ka-
merad bin ich nicht, grüsse Sie alle aber herzlich!
Es gefällt mir sehr gut hier, und ich denke den Juli
durchzuhalten. Später etwa Gossensass.
O.B.
Unter Verschwiegenheit des Siegels
Ich bin auch hier in Jgls,
Und five grade den O’clock
Viel Grüss
Ludwig Rosenstock.