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(16.12.1925.)
auf Ihr Gastspiel, das ich (verzeihen Sie) total verges-
sen hatte, sondern auf irgend eine Fahrt aus andern
Gründen, die Sie als möglich hinstellten.-
In Sachen Burgtheater hab ich also gethan, wie Sie auch
für das vernünftigste hielten: keine weiteren Verpflich-
tungen übernommen u. mir vorbehal ten, Schlenther zur
Berliner Premiere einzuladen. Man (Rosenbaum) bat nun
mich keineswegs in Wien etwas zu unternehmen, eh ich
mich nochmals mit der Burg in Verbindung gesetzt.
Kluge Leute glauben, dass die zweifelnde Haltung
Schlenthers, trotzdem es nicht zugegeben wird, auf Con-
surschwierigkeiten zurückzuführen,u.dass er vorläufig
aus Gefälligkeit die Bedenken der Censur auf sein
aesthetisches Gewissen überladen lässt.-
Würden Sie an meiner Stelle unter diesen Umständen doch
schon jetzt mit den Volksth. unterhandeln?
Seien Sie herzlich gegrüsst.-Ihr
A.S.
Spross und Gattin grüssen herzlich.
Uudenmaan läänige
56 Wien, 29.12.1905.
Lieber Freund,
die Zeit vergeht, u. ich hör nichts über Somoff. Es
scheint also, dass diese Hoffnung aufzugeben ist, u.
so bitt ich Sie nur, möglichst ohne Verzögerung nach
der andern Seite (Christoph?) Auftrag zu geben. Sie
begreifen gewiss, dass mir daran liegt, über diese Dinge
möglichst bald Klarheit zu bekommen.
Ebenso dringend scheinen mir die Besetzungsfragen
nach ihrer Lösung zu drängen. Katharina wollen wir
noch ein paar Tage in Schwebe lassen, aber wie steht
es mit der Oberstin?
Ist es aus irgend einem Grund nicht möglich, alle diese
Dinge möglichst bald zur günstigen Entscheidung zu
bringen, so würde ich Ihnen vorschlagen, den Ruf lieber
aufs nächste Jahr zu verschieben.
Herzlichste Grüsse und gutes Neujahr.
A.S.
(16.12.1925.)
auf Ihr Gastspiel, das ich (verzeihen Sie) total verges-
sen hatte, sondern auf irgend eine Fahrt aus andern
Gründen, die Sie als möglich hinstellten.-
In Sachen Burgtheater hab ich also gethan, wie Sie auch
für das vernünftigste hielten: keine weiteren Verpflich-
tungen übernommen u. mir vorbehal ten, Schlenther zur
Berliner Premiere einzuladen. Man (Rosenbaum) bat nun
mich keineswegs in Wien etwas zu unternehmen, eh ich
mich nochmals mit der Burg in Verbindung gesetzt.
Kluge Leute glauben, dass die zweifelnde Haltung
Schlenthers, trotzdem es nicht zugegeben wird, auf Con-
surschwierigkeiten zurückzuführen,u.dass er vorläufig
aus Gefälligkeit die Bedenken der Censur auf sein
aesthetisches Gewissen überladen lässt.-
Würden Sie an meiner Stelle unter diesen Umständen doch
schon jetzt mit den Volksth. unterhandeln?
Seien Sie herzlich gegrüsst.-Ihr
A.S.
Spross und Gattin grüssen herzlich.
Uudenmaan läänige
56 Wien, 29.12.1905.
Lieber Freund,
die Zeit vergeht, u. ich hör nichts über Somoff. Es
scheint also, dass diese Hoffnung aufzugeben ist, u.
so bitt ich Sie nur, möglichst ohne Verzögerung nach
der andern Seite (Christoph?) Auftrag zu geben. Sie
begreifen gewiss, dass mir daran liegt, über diese Dinge
möglichst bald Klarheit zu bekommen.
Ebenso dringend scheinen mir die Besetzungsfragen
nach ihrer Lösung zu drängen. Katharina wollen wir
noch ein paar Tage in Schwebe lassen, aber wie steht
es mit der Oberstin?
Ist es aus irgend einem Grund nicht möglich, alle diese
Dinge möglichst bald zur günstigen Entscheidung zu
bringen, so würde ich Ihnen vorschlagen, den Ruf lieber
aufs nächste Jahr zu verschieben.
Herzlichste Grüsse und gutes Neujahr.
A.S.