B16: Brahm, Otto 2 Arthur Schnitzler an Brahm, Abschrift (Fortsetzung) , Seite 37

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9.12.09.
(Monnard-Medardus, Triesch -Helene, Lehmann-Frau Klaehr,
Reicher-Herzog, Marr-Eschenbacher, Lossen-Agathe, Stieler-
Etzelt etc.etc.) Immerhin gibt es noch so viele andere
Rollen und bietet das ganze Stück auch in seiner jetzi-
gen Fassung noch so beträchtliche Schwierigkeiten,be-
darf so vieler Proben und so vieter Arbeit,würde sogar
eine Anzahl von Neuengagements unbedingt nothwendig
machen, dass die Sache sehr reiflich zu überlegen ist.
Jedenfalls aber bitte ich Sie, lesen Sie das Stück nun
auch ein wenig als Direktor des lessingtheaters und
sagen Sie mir für alle Fälle, wie Sie über meinen Ein-
fall denken, der vorläufig wirklich nicht mehr sein
soll, als ein Einfall und gleich unverbindlich für Sie
wie für mich hier ausgesprochen wurde. Wenn Sie glau¬
ben der Idee irgendwie nähertreten zu können, so ist das
eine Sache, die vorläufig ganz zwischen uns bleibt, und
ich brauche hoffentlich nicht erst zu erwähnen, dass
eine eventuelle Geneigtheit Ihrerseits auch nicht ein-
mal addeutungsweise dem Kollegen vom Deutschen Theater
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übermittelt werden würde, da er ja dann wohl rasch mit
einem Vertrag bei der Hand sein dürfte (auch ohne das
moderne Stück). Bis zum Eintreffen einer Aeusserung von
Ihnen gedenke ich das Telegramm R.'s nicht zu beantwor-
Von Schlenther keine Nachricht. Sie schreiben mir, dass
er gewiss ernsthaft daran denkt den Medardus aufzufüh¬
ren, was wohl auf eine mündliche Bemerkung von ihm zu-
rückgeht. In der Kanzlei wurde mir vor etwa 10 Tagen
gesagt, dass das Stück noch bei der Zensur liegt, was
allermindestens seltsam ist. Jedenfalls will Schlenther
ein Nein, zu dem nun absolut kein Anlass mehr ist, und
ein Ja, das er seiner "unglücklichen Liebe" für mich
offenbar nicht abringen kann, so lange hinausschieben
als möglich. Neulich hörte ich, dass er fester stünde
als je, andererseits zirkulieren allerlei Gerüchte über
die möglichsten und unmögl ichsten Nachfolger.Ich glaube,
er möchte nicht gern als Vermächtnis ein angenommenes
Stück von mir zurücklassen.
Eine Notiz, die ich heute im Lokalanzeiger
(unfertig)