und dem Regisseur meinen herzlichsten Dank zu
die beiden Stücke noch umstellen, so wird damit
bestellen und bin mit herzlichen Grüssen von
wohl wenig gewonnen sein, und ich fürchte voraus-
uns Allen
sehen zu müssen, dass der Comtesse am lessingthea-
ter ein ähnliches Schicksal beschieden sein wird,
wie es der „Puppenspieler“ erlitten hat und dass
sie, wenn man sie nicht rechtzeitig vom alten
Grutz losoperiert,an dem bekannten Zwillingstod
verscheiden wird. Vielleicht haben Sie selbst
schon darüber nachgedacht, was hier zu tun wäre,
und ich will Ihrer Entscheidung umso weniger vor-
greifen, als dehschon zu einer Zeit nich Ihnen
hieher gehörige Vorschläge unterbreitet
habe, da wir die Aufführung der Comtesse gemein-
sam mit andern Stücken desselben Autors vor allem
in Betracht gezogen hatten.
Von hier ist weiter nichts Neues zu mel-
den als dass im Volkstheater der Marionetten-
Zyklus geprobt wird, der eine gute Aufführung zu
werden verspricht. Ich bitte Sie nur noch, wenn
Sie es für siehtighalten den verehrten Darstel-
lern meines Einakters, insbesondere der Triesch,
108 [2 copies)
Wien, 18.2.1912.
Lieber Freund.
Die Aufführung der „Marionetten“ in Wien stand unter
keinem glücklichen Stern und ich kann Sie umso weniger
ermutigen zu einer Vorstellung der Einakter herzukom¬
men als Sie sie kaum mehr auf dem Repertoire finden
dürften. „Der Ruppenspieler“ wirkte leidlich. Dass ich
den „Cassian“ im Stil eines Suppenspieles darstellen
liess, war entschieden ein Fehler. Um dieses Stück zur
Wirkung zu bringen müsste man einen andern Stil finden.
Dazu kam noch, dass Edthofer, der den Martin geben soll-
te, am Tag vor der Aufführung erkrankte und ein anderer
(begabter junger Mensch, Herr Günther) ohne genügende
Proben einsprang, An Proben hat es überhaupt gemangelt,
das zeigte sich besonders im „Grossen Wurstl“, der
übrigens nur dann vollkommen zur Geltung kommen könnte,
wenn die Figuren des Marionettentheaters von Schau¬
spielern ersten Ranges und womöglich von den berufenen
Vertretern der ernsthaften Urtypen dargestellt würden.
die beiden Stücke noch umstellen, so wird damit
bestellen und bin mit herzlichen Grüssen von
wohl wenig gewonnen sein, und ich fürchte voraus-
uns Allen
sehen zu müssen, dass der Comtesse am lessingthea-
ter ein ähnliches Schicksal beschieden sein wird,
wie es der „Puppenspieler“ erlitten hat und dass
sie, wenn man sie nicht rechtzeitig vom alten
Grutz losoperiert,an dem bekannten Zwillingstod
verscheiden wird. Vielleicht haben Sie selbst
schon darüber nachgedacht, was hier zu tun wäre,
und ich will Ihrer Entscheidung umso weniger vor-
greifen, als dehschon zu einer Zeit nich Ihnen
hieher gehörige Vorschläge unterbreitet
habe, da wir die Aufführung der Comtesse gemein-
sam mit andern Stücken desselben Autors vor allem
in Betracht gezogen hatten.
Von hier ist weiter nichts Neues zu mel-
den als dass im Volkstheater der Marionetten-
Zyklus geprobt wird, der eine gute Aufführung zu
werden verspricht. Ich bitte Sie nur noch, wenn
Sie es für siehtighalten den verehrten Darstel-
lern meines Einakters, insbesondere der Triesch,
108 [2 copies)
Wien, 18.2.1912.
Lieber Freund.
Die Aufführung der „Marionetten“ in Wien stand unter
keinem glücklichen Stern und ich kann Sie umso weniger
ermutigen zu einer Vorstellung der Einakter herzukom¬
men als Sie sie kaum mehr auf dem Repertoire finden
dürften. „Der Ruppenspieler“ wirkte leidlich. Dass ich
den „Cassian“ im Stil eines Suppenspieles darstellen
liess, war entschieden ein Fehler. Um dieses Stück zur
Wirkung zu bringen müsste man einen andern Stil finden.
Dazu kam noch, dass Edthofer, der den Martin geben soll-
te, am Tag vor der Aufführung erkrankte und ein anderer
(begabter junger Mensch, Herr Günther) ohne genügende
Proben einsprang, An Proben hat es überhaupt gemangelt,
das zeigte sich besonders im „Grossen Wurstl“, der
übrigens nur dann vollkommen zur Geltung kommen könnte,
wenn die Figuren des Marionettentheaters von Schau¬
spielern ersten Ranges und womöglich von den berufenen
Vertretern der ernsthaften Urtypen dargestellt würden.