B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 204

P.
Über die eine Kontroll offenbar gar nicht
möglich ist zu sein scheint. Auch die Bres¬
lauer Reigen-Angelegenheit ist mir etwas dun¬
kel. Sladek telegraphiert mir, dass es nun doch
zu einer öffentlichen Anklage gegen die Di
rektion des kleinen Schauspielhauses und die
Mitwirkenden Künstler gekommen ist. Und in
Hannover gab es neulich gar eine Versammlung,
die mit Posaunenschall eingeleitet und durch
die Rede eines veritablen Pastors gekrönt
wurde. Alles gegen den Reigen! Im Verhältnis
dazu finde ich diebAuflagenhöhe (bisher 78)
seit nahezu 20 Jahren seit dem grossen Rummel,
kaum zwischen 10 und 20, nicht sehr imposant.
Mit herzlichem Gruss
Ihr
errn S.Fischer,Berlin.
Fischer
17.11.1921
Lieber Freund.
1.Von Frau Vivanti noch immer keine defi-
tive Antwort. Ich nehme an, dass Ihnen auch Herr
Raggio wegen „Anatol“ noch nichts Bestimmtes
geschrieben und selbstverständlich auch die
tausend Lire nicht geschickt hat. Er scheidet
hiemit aus der Reihe der Reisen-Bauerber aus.
Indess hat mir jener Herr Boris Gurewic, der
mit dem hiesigen Verlag Manz in einem mir nicht
ganz klaren Verbindung steht, überraschender
Weise aus Rom geschrieben, dass er auf meine
Bedingungen eingeht „und dass das Buch bereits
gedruckt wird". In meinem Antwortschreiben
das ich beilage.habe ich ihm keinen Zweifel
über me inen Standpunkt gelassen.
2. Da wir eben von Italien sprechen:
Pieret
Wih bekam neulich für den Schleier der
te durch Bloch aus Neapel allein eine Garän¬
tiesumme von 3000 Lire.Sie ersehen daraus,dass
man auch Italien Garantiesummen bekommt, und
dass wir viel zu wenig verlangen. Es täte viel
leicht Mot einen tüchtigen Vertreter für Ita-
lien zu haben, wie ihn Bloch offenbar besittzt.
3. Noch ein Wort zu meinem Tsuchen um
einen sofortigen Abzug der Provision bei Aus
landszahlungen. Es bedarf selbstverständlich
nie und nimmer eines Beweises für mich, dass
die Umrechnung der Provisionen bei Ihnen aufs
Geaneueste nach dem betreffenden Tageskurse er
folgt und ich verzichte ausdrücklich auf irgend
welche von der deutschen Bank ausgefertigte Be-
lege. Aber haben sie nicht schon anlässlich des
Anatol-Vertrages mit Kalkar in Kopenhagen in
meinem sinn gehandelt? Sie schrieben mir näm
lichse herzelt, dass Sie das Aufführungsrecht
für 500 dänische Kronen überlassen hätten und
ich erhalte aus Zürich die Anzeige von der