B121: Fischer, Salomo_1924–1927 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 51

am 16. in St.Gallen, Notarkeerkt: 19. Zürich,Hotel
Gottharet.
wit verbindlichen Grüssen
Ihr sehr ergebener
Bouwes
G.F.P.
G.C.H.F.P.
Frau Rosenbaum
VS.Fischer,Verlag,
Berlin.
Fischer
7.2.1925.
Verehrter Herr Doktor.
Io bin vollkommen einverstanden
mit Hartungs Vorschlag an Stelle der „K.d.V.
irgend ein anderes meiner Stücke in seinen
Spielplan aufzunehmen,ohne dass es mir ein-
fiele darauf zu bestehen. Das Richtigste wäre
wohl, dass Hartung selbst eines jener Stücke
wählte, das seinem Geschmack am ehesten ent-
gegenkommt. Ich für meinen Teil könnte mir
denken, dass der Zyklus der „Lebendigen Stun
den,eventuell auch der „Marionetten“-zyk-
Ius („Puppenspieler“,“Cassian „Wurstl“) ihn
als Regieaufgabe interessieren würden;-
„Beatrice“, „Medardus „Schwestern kommen
wohl als zu kostspielig und zeitraubend nicht
in Betracht. Die Ansicht Hartungs,dass das
Stück hier in Wien keinen Erfolg gehabt hät-
te möchte ich dahin richtig stellen, dass ein
Teil der Presse selbstverständlich,wie es
bei meinen stücken ganz regelmässig der Fall
ist, mit den üblichen Albernheiten und Verlo-
genheiten insbesondere moralischer Natur
pünktlich zur Stelle war, dass der Kassener-
folg aber sich auf beträchtlicher Höhe
hielt und dass das Stück auch heute noch
seine Schuldigkeit tut. Auch in Wiesbaden
der ei nzigen Stadt meines Wissens, die ausser
Wien sich an die Komödie he rangewagt hat,
scheint sie beim Publikum Anwert gefunden
zu haben. Trotzdem kann ich es vollkommen
verstehen, dass sich Hartung auf einen Kampf
mit den Cölner Skaudalmachern nicht einlas-
sen wollte, insbesondere da er, wie er ja
selbst sagt, nicht in der Lage gewesen wäre
(welcher Direktor ist es wohl heute?) das
schwierige Stück in allen Partien richtig zu
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