Fischer, 13.9.1928.
Bl.2.
re
a) ohne weitere Rücksicht auf H. einfach den "Reigern"
in einer möglichst hübschen Neususgabe zu drucken
Sie Näheres darüber zu erfahren und weisen auch in
und es darauf ankommen zu lassen, dass Herr Harz
meinem Namen zurecht. Es bleibt vorläufig dabei, dass
nun plötzlich nach 1½jähriger Pause seine Vorräte
Aufführungen des "Reigen" nicht gestattet werden. Nur Un-
in den Handel bringt.-b) HerrnHarz noch einmal
annehmlichkeiten und kein Geld, das ist zu viel oder zu
entgegen zu kommen, indem wir eine fixe Summe nennen,
die wir ihm bei sofortiger Herausgabe seiner Vorrä-
wenig.
te zahlen wollen, sagen wir z.B.2000-2500 Merk, um
6. Haben Sie schon über die Aufführungen des
alle Weiterungen zu vermeiden.-c) oder uns geschla-
„Weiten Land“ in Amerika durch Korff etwas in Erfahrung
gen zu geben und zu sagen, Ja es steht nun einmal
gebracht? An mich gelangte weder Verständigung noch Ho-
so,du verkaufst zwar seit Jahren nicht ein Exemplar,
da hast also entweder nicht die Möglichkeit oder
norar.
nicht den guten Willen das Buch zu vertreiben, wir
7. Hat sich der holländische "Bernhardi"-Direktori
gestehen dir das Recht zu diesen Zustand weiter
G.C.H.F.S.
dauern zu lassen, so lange du willst und damit, da
weiter geäussert?
du einem eventuellen neuen Verleger mit unluterer
8. Harz, Reigen. Mir hat H. auf meine letzte An-
Konkurrenz zu drohen wagst, das Werk eines futors,
frage vom 14. Juli überhaupt nicht geantwortet. Sein Pri-
an dem du immerhin mit 95 zuflagen nicht zu wenig
vatgespräch mit Ihnen bei zufälliger Begegnung nehme ich
verdient hast, vom Büchermarkt zu verbannen. Du
vorläufig nicht zur Kenntnis. Wir stehen nun auf dem glei-
massest dir also des Recht an den Autor, dessen
chen Fleck wie vor einem Jahr. Wir gingen davon aus, dass
Werk du entweder nicht verkaufen willst oder nicht
wir Herrn Harz die noch vorhandenen Vorräte abkaufen woli-
verkaufen kannst und der überdies vertragsgemäss
ten und ich war bereit mich finanziell an diesem Unterneh-
von der 101. Auflage das Verfügungsrecht über sein
men zu beteiligen. Die letzten Bedenken, Zensur und Oeffent-
Werk besitzt, von der Nutzniessung an seinem Werke
licikeit betreffend, waren durch den Brief von Fritz Engel
ja geradezu von seinem Autorrecht auszuschliessen.
völlig aus der Welt geschafft. Hierauf oder noch vorher in
Ich für meinen Teil meine, dass dies einer Kapi-
Erwägung, dass ich ja ganz zweifellos berechtigt von der
tulationIgleich käme, die wir weder othisch noch
101, Auflage an über mein Buch frei zu verfügen schreibe ich
praktisch zu rechtfertigen imstande wären. Doch
mit Herrn Fischers Einverständnis an Herz, dass ich ihm
werde ich mich erst weiter äussern, wenn sich Herr
seine Vorräte zum Makulaturpreise abzunehmen geneigt sei.
Fischer und wie ich hoffen möchte definitiv zu der
Dazu hatte ich ums mehr Grund als uokumentarisch festge-
Angelegenheit ausgesprochen haben wird.
stellt ist, dass Harz im Laufe von 1½ Jahren auch nicht
ein Exemplar des “Reigen“ verkauft hat,er das Buch also
9. Da im Verlauf der nächsten Zeit wohl
nicht vertreiben wollte oder nicht vertreiben konnte. Seine
kaum ein grösseres neues Werk von mir herauskommen
gesprächsweise Bemerkung zu ihnen, lieber Herr Doktor, ich
dürfte, bin ich begreiflicherweise an dem Äusseren
sei nicht berechtigt das Euch neu herauszugeben,ist ein
Solicksal meiner bisherigen etwas mehr interessiert.
juridischer Unsinn, seine Zusage,er werde keinen Prozess
Die letzte Halbjahrsrechnung,etwa 1000 Mark für
anstrengen, eine Ueberheblichkeit, seine Drohung,er werde
den Absatz aller meiner Bücher, ausser „Therese“
wenn eine neue fusgabe bei einem anderen Verleger heraus
die Gesamtausgabe miteingeschlossen, war wohl angetan
käme - seine Vorräte billig auf den Markt werfen, umso nich-
etwas bedenklich zu stimmen. Das Erscheinen des Er-
tiger, als er ja gar nicht zugestünde mein Buch in doloser
gänzungsbendes steht wehl nihe bevor,nehme ich
Weise zurückgehalten zu haben. Wir also haben die Wahl:
an. Wie steht es nun aber mit der Neuzusgabe der
damit
Bl.2.
re
a) ohne weitere Rücksicht auf H. einfach den "Reigern"
in einer möglichst hübschen Neususgabe zu drucken
Sie Näheres darüber zu erfahren und weisen auch in
und es darauf ankommen zu lassen, dass Herr Harz
meinem Namen zurecht. Es bleibt vorläufig dabei, dass
nun plötzlich nach 1½jähriger Pause seine Vorräte
Aufführungen des "Reigen" nicht gestattet werden. Nur Un-
in den Handel bringt.-b) HerrnHarz noch einmal
annehmlichkeiten und kein Geld, das ist zu viel oder zu
entgegen zu kommen, indem wir eine fixe Summe nennen,
die wir ihm bei sofortiger Herausgabe seiner Vorrä-
wenig.
te zahlen wollen, sagen wir z.B.2000-2500 Merk, um
6. Haben Sie schon über die Aufführungen des
alle Weiterungen zu vermeiden.-c) oder uns geschla-
„Weiten Land“ in Amerika durch Korff etwas in Erfahrung
gen zu geben und zu sagen, Ja es steht nun einmal
gebracht? An mich gelangte weder Verständigung noch Ho-
so,du verkaufst zwar seit Jahren nicht ein Exemplar,
da hast also entweder nicht die Möglichkeit oder
norar.
nicht den guten Willen das Buch zu vertreiben, wir
7. Hat sich der holländische "Bernhardi"-Direktori
gestehen dir das Recht zu diesen Zustand weiter
G.C.H.F.S.
dauern zu lassen, so lange du willst und damit, da
weiter geäussert?
du einem eventuellen neuen Verleger mit unluterer
8. Harz, Reigen. Mir hat H. auf meine letzte An-
Konkurrenz zu drohen wagst, das Werk eines futors,
frage vom 14. Juli überhaupt nicht geantwortet. Sein Pri-
an dem du immerhin mit 95 zuflagen nicht zu wenig
vatgespräch mit Ihnen bei zufälliger Begegnung nehme ich
verdient hast, vom Büchermarkt zu verbannen. Du
vorläufig nicht zur Kenntnis. Wir stehen nun auf dem glei-
massest dir also des Recht an den Autor, dessen
chen Fleck wie vor einem Jahr. Wir gingen davon aus, dass
Werk du entweder nicht verkaufen willst oder nicht
wir Herrn Harz die noch vorhandenen Vorräte abkaufen woli-
verkaufen kannst und der überdies vertragsgemäss
ten und ich war bereit mich finanziell an diesem Unterneh-
von der 101. Auflage das Verfügungsrecht über sein
men zu beteiligen. Die letzten Bedenken, Zensur und Oeffent-
Werk besitzt, von der Nutzniessung an seinem Werke
licikeit betreffend, waren durch den Brief von Fritz Engel
ja geradezu von seinem Autorrecht auszuschliessen.
völlig aus der Welt geschafft. Hierauf oder noch vorher in
Ich für meinen Teil meine, dass dies einer Kapi-
Erwägung, dass ich ja ganz zweifellos berechtigt von der
tulationIgleich käme, die wir weder othisch noch
101, Auflage an über mein Buch frei zu verfügen schreibe ich
praktisch zu rechtfertigen imstande wären. Doch
mit Herrn Fischers Einverständnis an Herz, dass ich ihm
werde ich mich erst weiter äussern, wenn sich Herr
seine Vorräte zum Makulaturpreise abzunehmen geneigt sei.
Fischer und wie ich hoffen möchte definitiv zu der
Dazu hatte ich ums mehr Grund als uokumentarisch festge-
Angelegenheit ausgesprochen haben wird.
stellt ist, dass Harz im Laufe von 1½ Jahren auch nicht
ein Exemplar des “Reigen“ verkauft hat,er das Buch also
9. Da im Verlauf der nächsten Zeit wohl
nicht vertreiben wollte oder nicht vertreiben konnte. Seine
kaum ein grösseres neues Werk von mir herauskommen
gesprächsweise Bemerkung zu ihnen, lieber Herr Doktor, ich
dürfte, bin ich begreiflicherweise an dem Äusseren
sei nicht berechtigt das Euch neu herauszugeben,ist ein
Solicksal meiner bisherigen etwas mehr interessiert.
juridischer Unsinn, seine Zusage,er werde keinen Prozess
Die letzte Halbjahrsrechnung,etwa 1000 Mark für
anstrengen, eine Ueberheblichkeit, seine Drohung,er werde
den Absatz aller meiner Bücher, ausser „Therese“
wenn eine neue fusgabe bei einem anderen Verleger heraus
die Gesamtausgabe miteingeschlossen, war wohl angetan
käme - seine Vorräte billig auf den Markt werfen, umso nich-
etwas bedenklich zu stimmen. Das Erscheinen des Er-
tiger, als er ja gar nicht zugestünde mein Buch in doloser
gänzungsbendes steht wehl nihe bevor,nehme ich
Weise zurückgehalten zu haben. Wir also haben die Wahl:
an. Wie steht es nun aber mit der Neuzusgabe der
damit