B121: Fischer, Salomo_Arthur Schnitzler an SF (Maril) 1927–1931, Seite 80

Elve
S. Fischer
4.2.1929.
Lieber Herr Doktor Maril.
Es stimmt, dass für die “Else“ an Zsolnay
eine garantiezahlung von 3000 Lire geleistet wurde.
"Therese aber ist ein Roman etwa vom dreifachen
Umfang wie "Fräulein Else", wird daher im Buchhan-
del mehr kosten und es ist nur natürlich, dass Sie
auf Ihrer Forderung von 5000 Lire meiter bestehen
müssen. Ebenso würde ich Sie bitten von der For.
derung 800 Mark für Polen nicht abzugehen. Es ist
ja schon kläglich genug, dass das einen Pauschal-
preis vorstellen soll.
Was "Fräulein Else" anbelangt,so han-
delt es sich keineswegs um eine Kramatisierung.
Die Novelle soll so wie sie ist in einer sehr
eigentümlichen Inszenierung auf die Bühne gebracht
werden. Vorläufig soll dieser Versuch in Berlin und
Wien unternommen werden und von dem Ausfall die-
ser Versuche wird alles Weitere abhängen. Die Ver-
handlungen führe ich im Verein mit -Elisabeth
Bergner ohne die das Æxperiment - denn so müssen
wir es immerhin bezeichnen - wohl kaum recht möglich
wäre. Anfragen bitte also jedesfalls nur an mich
zu weisen, auch solche von anderen Städten. Berliner
Anfragen auch über andere Stücke würde ich übri-
gens xxxx bitten in jedem Falle mir zur direk-
ten Behandlung zu überweisen. In den Fällen, wo
ich Sie bitten werde die Verhandlungen persönlich
weiterzuführen wird selbstverständlich auch der
Vertragsabschluss, wie bisher, Ihnen überlassen.
Ob ich "Fraulein Else" überhaupt einem Bühnenver-
triebe und welchem ich die Hovelle übergeben
steht noch dahin.
Mit herzlichen Gruss
Herrn Dr. Konrad Maril
S.Fischer,Verlag.
Rarlin.