B121: Fischer, Salomo_Arthur Schnitzler an SF (Maril) 1927–1931, Seite 88

Tischer
27.7.1929.
Lieber Herr Doktor Maril.
Im Laufe der nächsten Woche möchte
ich an den Verlag ein Theaterstück in drei Ak-
ten, betitelt : „Spiel der Sommerlüfte“ zu bal-
diger Drucklegung übersenden. Esist dies zu-
gleich ein Anlass auf eine Bemerkung Herrn
Fischers zurückzukommen, dass wir eigentlich
wieder einmal einen Vertrag speziell über den
Theatervertrieb festsetzen mit sten. Tatsäch-
lich ist der ursprüngliche Vertrag aus dem Jahre
1907 glaube ich, der eine Provision von 7%
vorsah, längst illusorisch geworden, während des
Krieges wünschte der Verlag eine Provision
von 12% die dann wieder reduziert werden sollten,
Indess ist es bei 12% geblieben und auchals
Provision für Hundfunksendungen wurde stumm eine
Provision von 12% in Anrechnung gebracht. Ich
glaube, es wäre nur billig, wenn wir vom Oktober
d.J. an wieder einen Perzentsatz von 10 sowohl
für Theateraufführungen als für Hundfunksendun-
gen gelten liessen. Berlin und Wien bliebe nach
wie vor mir vorbehalten und in den Fällen, wo
ich es für richtig fände den Verlag Fischer die
Verhandlungen über einen Abschluss auch in diesen
Städten zu überlassen,wären 5% Als Verlagspro-
vision in Anrechnung zu bringen. Dies würde sich
ein für alle Mal auf alle Stücke beziehen, deren
Vertrieb ich dem Verlag überlassen werde. Auch
Birich, als Ihr Subagent, hätte sich dieser Abma-
chung anzubequemen.
Ebenso wie es schon beim "Gang zum Wei
her" der Fall war, soll auch fürs Erste keineswegs
sogenannte Bühnenexemplare auf meine Kosten ge-
druckt werden. Das Stück sollte gleich für die