P.S.
S. Fischer
de
5.10.1929.
hin mit jener Sachlichkeit behandeln,in der jin
der guten alten) alles Notwendige zum gegensei-
Von
tigen Verständnis enthalten ist.
Lieber Herr Doktor Maril,
Mit herzlichem Gruss
Ihr ergebener
Es war immer - also seit mehr
als dreissig Jahren-so,- dass ich über die
Uraufführung meiner Stücke persönlich verhand-
le, abschliesse; wollte ich solche Verhandlun-
gen Ihnen oder irgend einer anderen Mittels-
person oder Verlag übergeben,so bedeutete das
nichts anderes als Zeitverlust,verdoppelte
oder verdreifachte Korrespondenz, Anlass zu Weit-
läufigkeiten, Verwirrungen, Missverständnissen und
direktorialen Ausreden. Die Bedingungen, unter de-
nen Aufführungsverträge geschlæssen werden,sind
ja durch Gewohnheit und Tarifverträge festge-
legt, dazu braucht es keiner Vermittlung, über al-
les andere kann natürlich nur der Autor (im
Verein mit der Direktion resp. Regisseur) be-
stimmen.
Dass das Deutsche Theater für mein
neues Stück, wie Sie mir schreiben, "starken In-
Herrn Dr. Konrad Maril,
teresse" zeigt, ist mir begreiflicherweise nicht
Fischer.Verlag.
unbekannt gewesen und "dass esgelingen müsste,
Berlin.
die Grauftührung dort herauszubringen“, bezwifle
ich so wenig als Sie. Und wir beide wissen, dass
ein solches Interesse an sich noch gar nichts
bedeutet,dass es sich immer wieder an jedes neue
Stück eines bekannten Autors heftet, sobald da-
von in der Zeitung zu lesen steht, dass aber die
Aufführung am allerwenigsten von irgendwelchen
verlegerischen Bemühungen abzuhängen pflegt,son-
dern nur von den Erfolgohancen, die die Direktion
dem Stück zuschreibt. Für das "Spiel der Sommer-
lüfte“ interessiert sich neben anderen) auch das
Calso
Deutsche Theaterhat sich schon dafür interes-
siert ehe es vollendet war,-seit einigen Tagen
S. Fischer
de
5.10.1929.
hin mit jener Sachlichkeit behandeln,in der jin
der guten alten) alles Notwendige zum gegensei-
Von
tigen Verständnis enthalten ist.
Lieber Herr Doktor Maril,
Mit herzlichem Gruss
Ihr ergebener
Es war immer - also seit mehr
als dreissig Jahren-so,- dass ich über die
Uraufführung meiner Stücke persönlich verhand-
le, abschliesse; wollte ich solche Verhandlun-
gen Ihnen oder irgend einer anderen Mittels-
person oder Verlag übergeben,so bedeutete das
nichts anderes als Zeitverlust,verdoppelte
oder verdreifachte Korrespondenz, Anlass zu Weit-
läufigkeiten, Verwirrungen, Missverständnissen und
direktorialen Ausreden. Die Bedingungen, unter de-
nen Aufführungsverträge geschlæssen werden,sind
ja durch Gewohnheit und Tarifverträge festge-
legt, dazu braucht es keiner Vermittlung, über al-
les andere kann natürlich nur der Autor (im
Verein mit der Direktion resp. Regisseur) be-
stimmen.
Dass das Deutsche Theater für mein
neues Stück, wie Sie mir schreiben, "starken In-
Herrn Dr. Konrad Maril,
teresse" zeigt, ist mir begreiflicherweise nicht
Fischer.Verlag.
unbekannt gewesen und "dass esgelingen müsste,
Berlin.
die Grauftührung dort herauszubringen“, bezwifle
ich so wenig als Sie. Und wir beide wissen, dass
ein solches Interesse an sich noch gar nichts
bedeutet,dass es sich immer wieder an jedes neue
Stück eines bekannten Autors heftet, sobald da-
von in der Zeitung zu lesen steht, dass aber die
Aufführung am allerwenigsten von irgendwelchen
verlegerischen Bemühungen abzuhängen pflegt,son-
dern nur von den Erfolgohancen, die die Direktion
dem Stück zuschreibt. Für das "Spiel der Sommer-
lüfte“ interessiert sich neben anderen) auch das
Calso
Deutsche Theaterhat sich schon dafür interes-
siert ehe es vollendet war,-seit einigen Tagen