Tischer
13.10.1930.
Lieber Freund.
Gestern erhielt ich in Maschinschrift
"The history of Schnitzlers Reigen" von O.P.
Schinnerer zugesandt, die demnächst in dieser
englischen Originalfassung in der "Germanie
Review" herauskommen wird. Es sind 40 Schreib-
maschinenseiten und die Arbeit würde sich mei-
nes Erachtens sowohl nach Form, Inhalt und Aus¬
dehnung für die Neuausgabe des "Reigen" als
Vorwort oder als Nachwort sehr gut eignen.
Wenn Sie also noch daran denken dem "Heigen"
ein solches Vor- oder Nachgeleitwort zu geben,
würde ich eine Abachrift an Sie senden resp.
von Schinnerer senden lassen, damit bei Ihnen
eine deutsche Uebersetzung angefertigt wird.
Die Geschichte behandelt kurz und präsis in
einer gewissermassen aktenmässigen Darstellung
die äusseren Schicksale des Buches und mehr
noch die theatralische Laufbahn meines Werkes.
Und ich glaube wohl, dass sie Anspruch xxxx-
auf Interesse weiterer Kreise erheben
darf
Sie wissen vielleicht, dass indessen
in Amerika neuerlich einProzess wegen "Casano-
vas Heimfahrt" stattgefunden hat. In der ersten
natanz ist die Angelegenheit mit besonderen
Ehren für das Buch und mich erledigt worden;
der konische Ankläger,Herr Sumner aber, gibt
sich noch immer nicht zufrieden und will, wie
mir Schinnerer schreibt, die Sache noch einem
höheren Gericht vorlegen. Nach allen Zeitung
stimmen zu schliessen wird natürlich die Konfis-
kation absolut nicht aufrecht suzerhalten sein.
Wir sprachen im Engadin über die schlechte Ver-
kaufssitutionen meiner (und anderer) Die
13.10.1930.
Lieber Freund.
Gestern erhielt ich in Maschinschrift
"The history of Schnitzlers Reigen" von O.P.
Schinnerer zugesandt, die demnächst in dieser
englischen Originalfassung in der "Germanie
Review" herauskommen wird. Es sind 40 Schreib-
maschinenseiten und die Arbeit würde sich mei-
nes Erachtens sowohl nach Form, Inhalt und Aus¬
dehnung für die Neuausgabe des "Reigen" als
Vorwort oder als Nachwort sehr gut eignen.
Wenn Sie also noch daran denken dem "Heigen"
ein solches Vor- oder Nachgeleitwort zu geben,
würde ich eine Abachrift an Sie senden resp.
von Schinnerer senden lassen, damit bei Ihnen
eine deutsche Uebersetzung angefertigt wird.
Die Geschichte behandelt kurz und präsis in
einer gewissermassen aktenmässigen Darstellung
die äusseren Schicksale des Buches und mehr
noch die theatralische Laufbahn meines Werkes.
Und ich glaube wohl, dass sie Anspruch xxxx-
auf Interesse weiterer Kreise erheben
darf
Sie wissen vielleicht, dass indessen
in Amerika neuerlich einProzess wegen "Casano-
vas Heimfahrt" stattgefunden hat. In der ersten
natanz ist die Angelegenheit mit besonderen
Ehren für das Buch und mich erledigt worden;
der konische Ankläger,Herr Sumner aber, gibt
sich noch immer nicht zufrieden und will, wie
mir Schinnerer schreibt, die Sache noch einem
höheren Gericht vorlegen. Nach allen Zeitung
stimmen zu schliessen wird natürlich die Konfis-
kation absolut nicht aufrecht suzerhalten sein.
Wir sprachen im Engadin über die schlechte Ver-
kaufssitutionen meiner (und anderer) Die