B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1888-1914 Originale, Seite 102

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S. FISCHER. VERLAG
BERLIN W., DEN 30. August 1899
TELEPHON: AMT VI, No. 1662.
BÜLÖWSTRASSE 91.
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
e. II.
G.C.F.P.
G.H.F.P.
Lieber Herr Doktor!
Ich habe mich gestern über die Form, die dem Reigen zu geben
wäre, zu informieren gesucht, Die Sache stellt sich doch ungünstiger,
a M.
G.H.F.P
als ich dachte. Nach Paragr. 184 würde auch die Verteilung des Buches,
votre
G.F.P.
Verleger in Wien
reichisch
also selbst die Verteilung nur weniger Exemplare, strafbar sein, immer
G.H.F.P
unbeanstandet
G.H.F.P
vorausgesetzt, dass der Inhalt überhaupt unter den Begriff dieses
selb
auf xxx
G.H.F.P
phen fällt. Daran würde auch die vorgeschlagene Form nichts
und durch nicht der umstand, dass die Exemplare nicht gewerbs-
Paragie
G.H.F.P.
mässig verkauft, sondern nur in beschränkter Anzahl verschenkt werden.
Wenn auch nicht anzunehmen ist, dass einer Ihrer Freunde, dem Sie das
auflassen können
Buch dedizieren, davon einen indiscréten Gebrauch macht, so könnte
a mais
nach der anderen Seite gerade die ungewöhnliche Form der Publikation,
können
resp. das Anschreiben, das Buch in unberufene Hände spielen und wenn
prechen.
auch wieder da eine Denunziation nicht zu erwarten ist, so gilt es
Ich wünsche
doch, mit den Verhältnissen zu rechnen und Alles zu vermeiden, was Sie
oder mich mit diesem Paragraphen in Conflikt bringen könnte.
Wir sind zu dem Resultat gekommen, dass es das Einfachste
wäre, wenn Sie das Buch in Wien drucken liessen, und zwar ohne andere
äussere Abweichung von der gewöhnlichen Buchform, nur mit der Bemer¬
kung „Als Manuscript gedruckt.“ versehen. Da dort jedes Produkt der
Druckerpresse obligatorisch der Censur eingereicht werden muss, so
sind Sie, im Falle das Buch die Censur passiert, unbedingt ausser
Obligo. In sexuellen Dingen herrscht in Oesterreich ein grösseres