B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1888-1914 Originale, Seite 196

perfekt zu betrachten, weil juristisch eine neue
oder ablehnen
Offerte hinzugekommen war, die Lindemann anneh-
konnte.
Is tut mir sehr leid, dass wir auf diese Weise keine Handhabe
G.H.F.P.
abmhaftsfehlen
gegen Lindemann haben, aber andererseits brauchen wir uns doch keine
Vorwürfe darüber zu machen, dass wir auf die Bedingung Lindemanns
nicht eingegangen sind, denn ob wir im Jahre 1906 etwas hätten be-
kommen können, das liess sich im Februar dieses Jahres bei dem Cha-
rakter des Unternehmens von Lindemann wirklich nicht mit Sicherheit
feststellen. Später haben wir noch einmal mit Lindemann anzuknüpfen
versucht, wir hatten ihm angeboten, zunächst nur 3000 Mark vorauszu-
zahlen und den Rest nach Ablauf des Contracts. Dass Lindemann auch
dieses Angebot abgelehnt hat, ist ja der beste Beweis dafür, dass
er einen Weg suchte, um sich aus der Affäre zu ziehen.
Sie fragen, ob es mir unangenehm wäre, wenn die drei Hovelletten,
die Sie in einem Band beim Wiener Verlag erscheinen lassen wollen,
später in grösseren Novellenbänden in meinen Verlag aufgenommen ver-
den. Angenehm wäre es mir freilich nicht, denn einmal würde jedem
Novelleband, der Arbeiten enthielte, die schon in anderer Buchform am
erschienen sind, der Reiz der Originalität genommen, und dann liegt
doch auch eine gewisse Irreführung des Lesers darin, dass er eine
Novelle in zwei verschiedenen Büchern findet. Das würde hier um so
mehr ins Gewicht fallen, als doch die Bände dieser Bibliothek auf
eine grosse Verbreitung angewiesen sind und - neben der späteren
Buchausgabe bei mir — noch immer weitere Verbreitung suchen und fin-
den würden. Ich will Ihnen nicht sumuten, auf ein hohes Honorar zu
verzichten, das Sie vielleicht nach Lage der Sache bei mir für
diese drei Nevelletten nicht haben könnten; aber vielleicht ist der