Abschrift.
Brünn, 4/X. 1010
Herrn S. Fischer, Verlag
Berlin!
Sehr geehrter Herr!
In Beantwortung Ihrer gesch. Zuschrift vom 28. v. M.
teile Ihnen folgendes mit: Die am 6. März noch unter meinem
Vorgänger Herrn von Maixdorff stattgehabte Wohltätigkeits-
lʼauteur ses r ouvres
Vorstellung, in der das Volkstheater-Ensemble mit „Anatols
Hochzeitsmorgen“ gestierte, war eine private Veranstaltung.
Nur so konnte es,- wie ich in Folge meiner Recherchen eruierte¬
geschehen, dass das Komitee sich bez. der Tantiemen auf das
ohne Honorar pastierende Ensemble und dieses wiederum sich auf
das Komitee, während die Direktion ganz ausser Spiel blieb.
Aus dem Gesagten bitte ich gefälligst zu entnehmen, dass es
sich absolut nicht um eine beabsichtigte Verheimlichung handelte,
dafür bürgen die Namen der Veranstalter, die den besten Ge¬
sellschaftskreisen angehören. In deren Namen bitte ich aber-
wenn auch leider sehr post festum - um gütige Nachsicht der
Tantiemen mit Rücksicht auf den wohltätigen Zweck: die deutschen
Kindergärten der Vorerte Brünns und füge dieser Bitte noch¬
mals die Entschuldigung des Komitees hinzu.
Hochachtungsvoll
gez. Julius Hertzka
Brünn, 4/X. 1010
Herrn S. Fischer, Verlag
Berlin!
Sehr geehrter Herr!
In Beantwortung Ihrer gesch. Zuschrift vom 28. v. M.
teile Ihnen folgendes mit: Die am 6. März noch unter meinem
Vorgänger Herrn von Maixdorff stattgehabte Wohltätigkeits-
lʼauteur ses r ouvres
Vorstellung, in der das Volkstheater-Ensemble mit „Anatols
Hochzeitsmorgen“ gestierte, war eine private Veranstaltung.
Nur so konnte es,- wie ich in Folge meiner Recherchen eruierte¬
geschehen, dass das Komitee sich bez. der Tantiemen auf das
ohne Honorar pastierende Ensemble und dieses wiederum sich auf
das Komitee, während die Direktion ganz ausser Spiel blieb.
Aus dem Gesagten bitte ich gefälligst zu entnehmen, dass es
sich absolut nicht um eine beabsichtigte Verheimlichung handelte,
dafür bürgen die Namen der Veranstalter, die den besten Ge¬
sellschaftskreisen angehören. In deren Namen bitte ich aber-
wenn auch leider sehr post festum - um gütige Nachsicht der
Tantiemen mit Rücksicht auf den wohltätigen Zweck: die deutschen
Kindergärten der Vorerte Brünns und füge dieser Bitte noch¬
mals die Entschuldigung des Komitees hinzu.
Hochachtungsvoll
gez. Julius Hertzka