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S. Fischer, Verlag, Berlin W., Bülowstraße 90
den 22. März 1911
Tél
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien
Lieber Herr Doktor,
wenn Ihre Auffassung richtig wäre, so würde sie zu unmöglichen
Konsequenzen führen; es würden dann zwei oder mehr Uebersetzungen
existieren, die mit einander konkurrieren. Ich muss dabei bleiben,
dass das Uebersetzungsrecht ein ausschliesslichen ist, wenn nicht
ausdrücklich etwas anderes vereinbart wurde. Wir schützen uns in
unsern Verträgen mit Uebersetzern dadurch, dass wir vereinbaren,
nach zwei Jahren über das in Frage stehende Werk wieder frei verfü-
gen zu können, wenn es inzwischen nicht aufgeführt ist.
Das Königliche Schauspielhaus kommt für die Riesenarbeit der
Inszenierung des "Medardus" kaum in Betracht, dazu ist Lindau
sehen zu alt. Das Personal ist nicht so gross und für die szeni-
sehen Mittel wendet das Schauspielhaus wohl nicht so viel auf.
Jedenfalls will ich aber den "Medardus" doch Lindau schicken und
auch dem Neuen Schauspielhaus einreichen, da ja nun Reinhardt für
das Stück endgiltig nicht mehr in Frage kommt.
Sie wissen, dass uns Salten mit der Besprechung der
dus" im Stich gelassen hat. Wir haben vor, Kerr zu bitten,
gentlich der Aufführung von "Weiten Land" auch den "Medart
S. Fischer, Verlag, Berlin W., Bülowstraße 90
den 22. März 1911
Tél
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien
Lieber Herr Doktor,
wenn Ihre Auffassung richtig wäre, so würde sie zu unmöglichen
Konsequenzen führen; es würden dann zwei oder mehr Uebersetzungen
existieren, die mit einander konkurrieren. Ich muss dabei bleiben,
dass das Uebersetzungsrecht ein ausschliesslichen ist, wenn nicht
ausdrücklich etwas anderes vereinbart wurde. Wir schützen uns in
unsern Verträgen mit Uebersetzern dadurch, dass wir vereinbaren,
nach zwei Jahren über das in Frage stehende Werk wieder frei verfü-
gen zu können, wenn es inzwischen nicht aufgeführt ist.
Das Königliche Schauspielhaus kommt für die Riesenarbeit der
Inszenierung des "Medardus" kaum in Betracht, dazu ist Lindau
sehen zu alt. Das Personal ist nicht so gross und für die szeni-
sehen Mittel wendet das Schauspielhaus wohl nicht so viel auf.
Jedenfalls will ich aber den "Medardus" doch Lindau schicken und
auch dem Neuen Schauspielhaus einreichen, da ja nun Reinhardt für
das Stück endgiltig nicht mehr in Frage kommt.
Sie wissen, dass uns Salten mit der Besprechung der
dus" im Stich gelassen hat. Wir haben vor, Kerr zu bitten,
gentlich der Aufführung von "Weiten Land" auch den "Medart