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B. Fischer. Verlag. Berlin.
Amt Lützow 1662 u. 6162 Theaterabteilung postscheckkonto Nr. 16692
Berlin W 57, Bülowstraße Nr. 90
Den 21. Februar 191
P/X.
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
sien.
Sehr geehrter Herr?
Die münchenen Thätterzensur hat, in Einverständnis mit den Zensur-
beirat, Hans Kreers neues Drana die Erziehung zur Liebe“, ohne weitere
G.C.F.P
G.C.H.
Begründung verboten. Die Direktion der Münchener Kummerspiele, welche
das Drana der Jensur eingereicht hatte, will gegen dieses Verbot Einspruch
erheben. Sie bittet uns, ihr einige Autoritativ-Urteile zur Erwängung
der Freigabe zu vermitteln.
Wir erlauben uns daher, uns heute mit der Frage an Sie zu richten,
ob Sie geneigt wären, zu den, nur durch lokale Vernähtnisse irgendwie
verständlichen Verbot eines thisch einwandfreien Kunstwerks durch eine
Aeusserung Stellung zu nehmen, die geeignet wäre, das Vorgehen der genannte
Direktion zu unterstützen.
Die spezielle Konntnis das Drunan scheint bei Ihren Vissen um das
künstlerische Wesen des Autors für diesen Einzelfall vielleicht nicht
notwendig. Vir erlauben uns aber trotzdem Ihnen durch die Post ein Exemplar
des der Zensur vorgelegten Bühnentextes zu überreichen.
vir möchten noch betonen, dass Ihre Asusserung müchst nur zur Unter-
stützung der münchener Aktion gegen die lokale Seneur verwendet wird.
Wir bitten Sie Ihre Nachrichten an uns zu richten und sind
in vollkommener Hochachtung
st
ergeben
S. FISCHER,VERLAG
THEATERABTEILUNG/ial
B. Fischer. Verlag. Berlin.
Amt Lützow 1662 u. 6162 Theaterabteilung postscheckkonto Nr. 16692
Berlin W 57, Bülowstraße Nr. 90
Den 21. Februar 191
P/X.
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
sien.
Sehr geehrter Herr?
Die münchenen Thätterzensur hat, in Einverständnis mit den Zensur-
beirat, Hans Kreers neues Drana die Erziehung zur Liebe“, ohne weitere
G.C.F.P
G.C.H.
Begründung verboten. Die Direktion der Münchener Kummerspiele, welche
das Drana der Jensur eingereicht hatte, will gegen dieses Verbot Einspruch
erheben. Sie bittet uns, ihr einige Autoritativ-Urteile zur Erwängung
der Freigabe zu vermitteln.
Wir erlauben uns daher, uns heute mit der Frage an Sie zu richten,
ob Sie geneigt wären, zu den, nur durch lokale Vernähtnisse irgendwie
verständlichen Verbot eines thisch einwandfreien Kunstwerks durch eine
Aeusserung Stellung zu nehmen, die geeignet wäre, das Vorgehen der genannte
Direktion zu unterstützen.
Die spezielle Konntnis das Drunan scheint bei Ihren Vissen um das
künstlerische Wesen des Autors für diesen Einzelfall vielleicht nicht
notwendig. Vir erlauben uns aber trotzdem Ihnen durch die Post ein Exemplar
des der Zensur vorgelegten Bühnentextes zu überreichen.
vir möchten noch betonen, dass Ihre Asusserung müchst nur zur Unter-
stützung der münchener Aktion gegen die lokale Seneur verwendet wird.
Wir bitten Sie Ihre Nachrichten an uns zu richten und sind
in vollkommener Hochachtung
st
ergeben
S. FISCHER,VERLAG
THEATERABTEILUNG/ial