340
Fischer Verlag, Berlin W., Bülowstrasse 90.
16/5. 1914
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien
Lieber Freund,
ich denke nicht daran, Ihnen in der "Beatrice", Sache Schwierig-
keiten zu machen. Ich habe dabei nur an das Interesse Ihres Werkes
gedacht, nicht aber Interessen des Bühnenvertriebs dabei in Rücksicht
gezogen. Handelt es sich um ein frei bearbeitetes Libretto, so hat da-
cʼest eu de lʼannée ou de ses anciens.
mit das Werk, das als Buch seine selbständige Existenz behält, nichts
zu tun. Tritt aber eine Verstümmelung Ihres Werkes dadurch ein, dass
peiter willkürlich mit Ihrem Werk umgeht, so schädigen
Meckt und materiell Ihr Buch. Darum war es mir zu tun. Nehmen Sie
den sehr wahrscheinlichen Fall an, dass das Textbuch Ihnen nicht gefällt,
dass es aber dennoch soviel aus dem Original wörtlich übernommen hat,
dass das Publikum nicht nach den Original, sondern immer nach dem ge-
wiss viel billigeren Textbuch greift, so wird Ihnen sofort deutlich,
wie sehr damit Ihr Werk und Ihr Buch geschädigt ist.
Nachdem ich Sie darauf aufmerksam gemacht habe, bitte ich
Sie ganz nach Ihrem Belieben über den Revers zu verfügen, ich erkläre,
dass ich keinerlei Schwierigkeiten machen werde.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
S. Fischer.
Fischer Verlag, Berlin W., Bülowstrasse 90.
16/5. 1914
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien
Lieber Freund,
ich denke nicht daran, Ihnen in der "Beatrice", Sache Schwierig-
keiten zu machen. Ich habe dabei nur an das Interesse Ihres Werkes
gedacht, nicht aber Interessen des Bühnenvertriebs dabei in Rücksicht
gezogen. Handelt es sich um ein frei bearbeitetes Libretto, so hat da-
cʼest eu de lʼannée ou de ses anciens.
mit das Werk, das als Buch seine selbständige Existenz behält, nichts
zu tun. Tritt aber eine Verstümmelung Ihres Werkes dadurch ein, dass
peiter willkürlich mit Ihrem Werk umgeht, so schädigen
Meckt und materiell Ihr Buch. Darum war es mir zu tun. Nehmen Sie
den sehr wahrscheinlichen Fall an, dass das Textbuch Ihnen nicht gefällt,
dass es aber dennoch soviel aus dem Original wörtlich übernommen hat,
dass das Publikum nicht nach den Original, sondern immer nach dem ge-
wiss viel billigeren Textbuch greift, so wird Ihnen sofort deutlich,
wie sehr damit Ihr Werk und Ihr Buch geschädigt ist.
Nachdem ich Sie darauf aufmerksam gemacht habe, bitte ich
Sie ganz nach Ihrem Belieben über den Revers zu verfügen, ich erkläre,
dass ich keinerlei Schwierigkeiten machen werde.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
S. Fischer.