B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1915-1930 Originale, Seite 136

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S. FISCHER/VERLAG
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Villa Felsenburg
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien
Lieber Freund,
ich hatte die Absicht, Rosenbaum auf einige Monate nach
ahmeen
Berlin kommen zu lassen, damit er sich einarbeitet. Für die Wiener
Filiale ist eine Kraft notwendig, die auch nach der technischen und
praktischen Seite hin erfahren Lenug ist, um Anordnungen und Ent
Schlüsse aus eigenem Urteil treffen zu können. Auch die Vertretung
der Angelegenheiten den Bähden gegenüber setzt einen erfahrenen
Menschen voraus, und es war vielleicht von mir ein bisschen voreilig,
R###enbaum eine Zusage zu machen, an die ich mich natürlich moralisch
gebunden halte. Vergessen Sie nicht, dass Rosenbaum ein schwerfälliger,
Mais elle est eu une autre estime
weltfremder Philologe ist, der zwar alle Eigenschaften mitbringt, um
G.C.H.F.P.S.
ein Amt mit aller Sachlichkeit und Treue zu verwalten, kaum aber im-
stande sein dürfte, aus eigenerbringing etwas zu unternehmen oder
selbständige Entschlüsse zu fassen. Was noch schwerer ins Gewicht
fällt, ist, dass ihm eine gewisse Elastizität und Anpassungsfähigkeit
abzugehen scheint, um sich auch mit den technischen Verhältnissen
Schnell bekannt zu machen. Ich habe einen mir sehr gut empfohlenen
österreichischen Buchhändler, der in Deutschland bei Hans von Weber
das Technische gelernt hat, namens Brettschneider in Aussicht, bekomme
ich ihn, dann würde ich, ihn vorziehen.
Mit Rosenbaum habe ich eine vierteljährliche Probezeit vereinbart;