B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1915-1930 Originale, Seite 179

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S. FISCHER /VERLAG
Dass wir Friese hauptsächlich gebundene Exemplare geliefert haben,
liegt daran, dass das Lager doppelt so gross se
ein müsste, wenn er
gebundene und broschierte Exemplare bekommen sollte. Es kommt hinzu,
dass die Auslieferung von Friese uns mindestens 12 ¾ Extraspesen
kostet. Einen Teil dieser Spesen muss uns der Gewinn am Einband herein-
bringen. Die Einbände sind teurer geworden, Sie vergessen aber, dass
auch die Herstellung der Einbände um das Zwei- und Dreifache gestiegen
ist, und das, was uns am Einband bleibt, ist in den meisten Fällen
der einzige Gewinn, den wir haben. Die Herstellungskosten sind auch
in den letzten Wochen wieder bedeutend gestiegen, die Erhöhungen
unserer Ladenpreise sind geringer als die der allermeisten Verleger,
und sie reichen zur Deckung der Selbstkosten nicht annähernd aus.
Geradezu katastrophal gestalten sich auch die Vertriebsspesen durch
ungeheure Steigerung der Löhne und sonstigen Unkosten. Es ist mir ganz
angenehm, dass ich Gelegenheit habe, auf diese Frage hier einzugehen;
ich habe offen gestanden bei Ihnen für diese Schwierigkeiten bisher
immer nur eine durchaus unberechtigte Skepsis gespürt.
G.C.P.
Es ist anzunehmen, dass die Verkehrsverhältnisse durch die Wieder-
einführung des direkten Verkehrs über Böhmen annähernd auf den alten
regulären Weg kommen. Aber selbst wenn das nicht der Fall sein sollte,
so ist die Versorgung des ganzen österreichischen Buchhändels nicht
Gouvernement
durch Friese notwendig. Wir haben ja auch während des Krieges und
während der schlimmsten Verkehrsnot mit dem österreichischen Sortiment
gut gearbeitet, und es kommt dann nur darauf an, dass Friese nicht
versagt und sein eigenes Lager so beobachtet, dass er immer genügend
Exemplare für den vorkommenden Bedarf vorrätig hat.
Von "Weiten Land» haben wir noch 350 Exemplare vorrätig, von
«Bernhardi» ist eine neue Auflage gedruckt worden. Wir haben reichlichen