B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1930–1931 Originale, Seite 73

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2. Januar 1931
F/Si.
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien XVIII
Sternwartestr. 71
Lieber Freund,
ich übersende Ihnen die Aufstellung der ausgewählten Novellen
für den geplanten billigen Band der Novellenausgabe. Wir müssen an
der Voraussetzung festhalten, dass es sich um ein Propagandabuch
handelt; dass wir also eine Auswahl des Wirksamsten geben wollen.
Neben den drei grossen Novellen haben wir noch vier kleine Novellen
ausgesucht, bitte lassen Sie mich recht bald wissen, ob Sie mit
dieser Zusammenstellung einverstanden sind oder ob Sie Aenderungen
De'
darin wünschen. Leider hat sich während der Weihnachtswochen
gezeigt, dass der Bücherabsatz sehr zurückgegangen ist. Auch die
billigen Ausgaben sind zurückgegangen und ich fürchte, dass sich
diese Verhältnisse nicht bessern sondern eher verschlechtern werden.
Ich erwähne das, damit wir überlegen, ob wir das Buch zum Preise
von M 2,85 in Leinen gebunden oder zu einem höheren Preise von
N 3,75 in Leinen gebunden herausgeben sollen. Der Preis von M 2,85
in Leinen gebunden ist so knapp kalkuliert, dass das Honorar nur
10 Pfg. pro Exemplar betragen kann ( dasselbe Honorar, das wir
auch für «Buddenbrookss und »bänsemännchen» zahlen konnten). Für
die Ausgabe zum Preise von M 3,75 in Leinen gebunden, die man auch
als billig bezeichnen kann, würden Sie ein Honorar von 30 Pfg.
pro Exemplar bekommen. K'nnen wir also nicht mit der 2,85 -Ausgabe
sehr grosse Umsätze erzielen, so hätte die Ausgabe zu 3,75 den
a v. s.