A47: Schulaufsätze, Seite 99

und in Freudenheben; gleichmöcht ich dir
Denn hellstrahlenden Fenstern die Tausenden
en
Lebewohl sagen, du kleines Zimmerchen, ob¬
Paare vorüberfliehen, und durch die weiten,
wohl du dem Himmel so nahe bist; in einer
prächtigen Sähmelegante Cavaliere mit
neuen, prachtvollen Wohnung möcht ich dich
Den reichgeschmückten Damen am Arm
bald vergessen haben, und mit der distrau¬
umherwandeln
rigen, bittern Tage meiner Jugend. In
„Ich muß dir wohlrecht geben. Ewald, erwiderte
meinem traulichen Studierzimmer würde ich
der andre, und mit der behaupte ich, daß
den Tag bereind oder lesend verbringen, in
die, die gegen den Mommon am meisten
heitern, sonnigen Stunden meine Zeit im Grünen,
eifern, die beiden der Armut am wenigsten
im luftigen Freien verstrichen lassen, und
kennen gelernt haben. O wußten sie, was es
mir
Der
des Abends würde ich ein Theater Deinen Fall
heißt, mit schwerer Mühe sein Geld zuvor,
eine angenehme Erheiterung gewähren
dienen um dann noch zu Hungern und zu Frinsau.“
Aber wohin komme ich!“ Er sah sich mit
Ich glaube, lieber Adalbert, kein er von uns
einem schmerzlichen Blicke in dem ärmlichen
wäre einer jener Mönche geworden, die im
Stübchen um, bis sich seine Augen wieder zu
Mittelalter all ihr Hab und Gut der Kirche
dem gegenüberliegenden Hause wandten, wo
überließen und ins Kloster gingen, um dort
ebenem Herr und eine dame am Fenster
ihre Tage in Aanut und Einsamkeit zuver¬
standen und zu den beiden Freunden
bringen. Ich zum wenigsten würde, wenn ich
heraufsahen.
schon mich wäre, keine besondere kust
„Werweiß“, sagte Adalbert, ob dieses Paar
verspüren, meinen Reichtum da hin zu geben
am Rußer nicht uns ebenso beneidet, wie
und ins Kloster zu gehen. O wie möchs ich herrlich