A47: Schulaufsätze, Seite 142

er eben ausgesprochen. Was man nicht nützt,
und diese Umwandlung hätten wir nicht
ist eine schwere Last, sagt er und er selbst
zu Stande gebracht. Auch mit dem Spruche.
fühlt in diesem Augenblicke, daß er diesem
Was du erreibt von deinen Vätern hast,
Gedanken treu hätte leben sollen. „Weit besser
Erwirk es, um es zu besitzen dürft es
hatt ich doch mein weniges vorgräßt, als
uns ebenso ergehen.
mit dem wenigen belastet hier zu schwitzen.
Das zuerst Vor allem wollen wir die
Aber zu gleich sehen wir, in welchem Momente
Bedeutung dieses Satzes zu erklären suchen.
leidenschaftlichster Erregtheit Faust diese
Göthe spricht hier offenbar den Gedanken
Worte spricht, und umsreher dürfen wir ihnen
eines freien Lebensgenußes aus; der Feld,
eine nur individuelle Bedeutung zuschrei¬
hier nicht
d dies wär der Sinse, wenn wir dein Satz
ben. Doch hier ist es künste Aufgabe, den Satz
Manu
rein aufs materielle bezogen. Beziehen
als allgemeingiltige Sentenz ins Auge zu fassen, sehr gut
wir ihn aber auch das günstige Erben, so
abgesehen von allen persönlichen Beziehun¬
NB.
will er soviel a spricht er die Idee
gen, die sich daranschließen?
dem der Held, dem jene Worte in den
Warum doch so viele die schwere Last so ger¬
Mund gelegt sind, auf bezieht fasst sie nur
ne auf sich nehmen, etwas die in dem
im materiellem Sinne auf; eine Bectu¬
Besitze des niemals genutzten liegt.
tung, die sich auf das geistige Leben bezöge,
Worum so vielen das Geld der Anblick
wäre eine willkürlichunterlegte, Was
des Geldes mehr Freude bereitet als
gut.
man: besitzt, das soll man auch genießen,
Eenen
sein Genuss?
das ist die Idee, welche in diesen Worten Fußens
Wenn wir aber wieder die Sache von der
andern Seite betrachten und uns fragen.
liegt.
Und dieser selbst beweist, durch die darauf
Wie, wenn ein jeder das die schwere Last
folgenden Worte, wie wahr das ist, was