Med.Krit.37.
Wenn der junge Mann irgend, einen der
oben erwähnten Grade errungen hat,gelingt es ihm
entweder in dem Hospitale, das er früher besucht
hat eine Stelle als Hous-physician, was in unse-
rem Sinne ungefähr Sekundararzt bedaten würde) zu
erlangen, oder bei einem der Assistent Iphysicians
(das sind jene Aerzte,welche Ambblatorien leiten)
Assistent in unserem Sinne zu werden.Hierbist nun
ein strenger Wechsel vorgeschrieben.An den mei-
sten dieser Abteilungen ist es Regel,
dass diese Stellen alle 3-6 Monate durch andere
junge Aerzte besetzt werden müssen und zwar immer
durch solche,die, an dem betreffenden Hospital stu-
diert haben. Warum nun dieser streng vorgeschrie-
bene Wechsel? Das ist nichts anderes, als eine ein-
fache Konkurrenzmassregel. Der medical Staff eines
Hospitals, das ja, da jede staatliche Unterstützung
fehlt, auf private Schenkungen und auf die Kolle-
giengelder der Studenten angewiesen ist, muss An¬
ziehungspunkte schaffen; es muss seinen Schülern
eine gewisse Möglichkeit bieten, seinerzeit an ver-
schiedenen Departments als ausübende Aerzte zu fun-
gieren und es darf ihnen auch die Erreichung ei-
nes solchen Rostens in nicht allzuweite Sicht rü-
cken.Da heisst es also: Immer wieder Plätze schaf-
fen, sonst gegak gehen uns die Studenten im näch-
sten Jahr an ein anderes Hospital und wir verlie-
ren so und so viel...
Oefter noch hat man Gelegenheit zu se -
hen, wie sich über das wissenschaftliche und huma-
nitäre Leben des medizinischen London etwas von
dem Geiste der City breitet, der von diesem Mit-
telpunkte alles geschäftshastendes Treibenidurch
die ganze Stadt, durch ganz England zu fliegen
sche Int. Vieles erscheint dunkel unter dem Schat-
ten seiner Schwingen.
Dr.ARThur Schnitzler.
Internationale Klinische Rundschau, 24. Juni 1888.
Jahrg. Nr. 23.
Wenn der junge Mann irgend, einen der
oben erwähnten Grade errungen hat,gelingt es ihm
entweder in dem Hospitale, das er früher besucht
hat eine Stelle als Hous-physician, was in unse-
rem Sinne ungefähr Sekundararzt bedaten würde) zu
erlangen, oder bei einem der Assistent Iphysicians
(das sind jene Aerzte,welche Ambblatorien leiten)
Assistent in unserem Sinne zu werden.Hierbist nun
ein strenger Wechsel vorgeschrieben.An den mei-
sten dieser Abteilungen ist es Regel,
dass diese Stellen alle 3-6 Monate durch andere
junge Aerzte besetzt werden müssen und zwar immer
durch solche,die, an dem betreffenden Hospital stu-
diert haben. Warum nun dieser streng vorgeschrie-
bene Wechsel? Das ist nichts anderes, als eine ein-
fache Konkurrenzmassregel. Der medical Staff eines
Hospitals, das ja, da jede staatliche Unterstützung
fehlt, auf private Schenkungen und auf die Kolle-
giengelder der Studenten angewiesen ist, muss An¬
ziehungspunkte schaffen; es muss seinen Schülern
eine gewisse Möglichkeit bieten, seinerzeit an ver-
schiedenen Departments als ausübende Aerzte zu fun-
gieren und es darf ihnen auch die Erreichung ei-
nes solchen Rostens in nicht allzuweite Sicht rü-
cken.Da heisst es also: Immer wieder Plätze schaf-
fen, sonst gegak gehen uns die Studenten im näch-
sten Jahr an ein anderes Hospital und wir verlie-
ren so und so viel...
Oefter noch hat man Gelegenheit zu se -
hen, wie sich über das wissenschaftliche und huma-
nitäre Leben des medizinischen London etwas von
dem Geiste der City breitet, der von diesem Mit-
telpunkte alles geschäftshastendes Treibenidurch
die ganze Stadt, durch ganz England zu fliegen
sche Int. Vieles erscheint dunkel unter dem Schat-
ten seiner Schwingen.
Dr.ARThur Schnitzler.
Internationale Klinische Rundschau, 24. Juni 1888.
Jahrg. Nr. 23.