Med. Krit.39
Euch, bergesst uns nicht, helft uns, lasst uns
nicht verderben! Der Verständige weiss wohl, dass
in dieser mahnenden Erinnerung auch eine leise
prohung mitklingtsstets ist sich der Elende sei
ner grossen stummen Macht bewusst gewesen, vor
der die Glücklichen zittern. Man verhält sich mit
mit dieser grossen verzweiflungsvollen Macht, die
wenn es zum Kampfe kommt, Nichts zu verlieren
hat, nur Vieles zu gewinnen.
Es ist hier nicht am Platze, die verschie-
denen Erscheinungsformen der Londoner Wohltätig-
keit ins Auge zu fassen; unsere Betrachtungen
gingen von den Wohltätigkeits-Anstalten für
die Kranken und von den Spitälern aus; wir wol-
len wieder dahin zurückkehren.
London bergt begrei flicherweise eine
grosse Anzahl von Spitalern in seinen Mauern,
von denen viele die Bedeutung von allgemeinen
Krankenhäusern haben,während andere wieder der
Aufnahme spezieller Krankheitsfälle gewidmet
sind. Von der ersten Gattung existieren beinahe
zwei Dutzend. Keiner von allen diesen verfügt
jedoch über ei ne Bettenansahl wie unser allgemei¬
nes Krankenhaus. Ungefähr die Hälfte dieser
Spitäler stellen zugleich medizinische Schulen
vor.Begreiflicherweise sind diese von sehr ver-
schiedener Bedeutung,und je nach dem Rufe ih-
rer Lehrer und der Ausstattung mit den mannig-
fachsten Lehrbehelfen üben sie eine grössere
oder geringere Anziehungskraft auf die jungen
Medi ziner aus.Bereits in meinem letzten Briefe
habe ich als die bedeutendsten Schulen das St.
Thomas-und das St.Bartholomewa-Hospital genannt;
diesen schliessen sich an Guy s-, Kings-College-,
Lond on-Hospital und einige andere,die,an Aus-
dehnung zwar geringer, durch die an denselben
wirkenden Lehrer jedoch jenen zwei hervorragend-
sten Schulen zum mindest en sehr nahe kommen.
In allen diesen Hospitälern,welche als
Schulen dienen, besteht keine Scheidung zwischen
Abteilungen und Kliniken,wie bei uns in Wien am
Euch, bergesst uns nicht, helft uns, lasst uns
nicht verderben! Der Verständige weiss wohl, dass
in dieser mahnenden Erinnerung auch eine leise
prohung mitklingtsstets ist sich der Elende sei
ner grossen stummen Macht bewusst gewesen, vor
der die Glücklichen zittern. Man verhält sich mit
mit dieser grossen verzweiflungsvollen Macht, die
wenn es zum Kampfe kommt, Nichts zu verlieren
hat, nur Vieles zu gewinnen.
Es ist hier nicht am Platze, die verschie-
denen Erscheinungsformen der Londoner Wohltätig-
keit ins Auge zu fassen; unsere Betrachtungen
gingen von den Wohltätigkeits-Anstalten für
die Kranken und von den Spitälern aus; wir wol-
len wieder dahin zurückkehren.
London bergt begrei flicherweise eine
grosse Anzahl von Spitalern in seinen Mauern,
von denen viele die Bedeutung von allgemeinen
Krankenhäusern haben,während andere wieder der
Aufnahme spezieller Krankheitsfälle gewidmet
sind. Von der ersten Gattung existieren beinahe
zwei Dutzend. Keiner von allen diesen verfügt
jedoch über ei ne Bettenansahl wie unser allgemei¬
nes Krankenhaus. Ungefähr die Hälfte dieser
Spitäler stellen zugleich medizinische Schulen
vor.Begreiflicherweise sind diese von sehr ver-
schiedener Bedeutung,und je nach dem Rufe ih-
rer Lehrer und der Ausstattung mit den mannig-
fachsten Lehrbehelfen üben sie eine grössere
oder geringere Anziehungskraft auf die jungen
Medi ziner aus.Bereits in meinem letzten Briefe
habe ich als die bedeutendsten Schulen das St.
Thomas-und das St.Bartholomewa-Hospital genannt;
diesen schliessen sich an Guy s-, Kings-College-,
Lond on-Hospital und einige andere,die,an Aus-
dehnung zwar geringer, durch die an denselben
wirkenden Lehrer jedoch jenen zwei hervorragend-
sten Schulen zum mindest en sehr nahe kommen.
In allen diesen Hospitälern,welche als
Schulen dienen, besteht keine Scheidung zwischen
Abteilungen und Kliniken,wie bei uns in Wien am