A62: Medizinische Schriften, Seite 210

es in einem früher gesunden Auge aufgetreten ist. Außer diesem
Glancom gibt es noch ein Glaucoma secundarium, bei welchem die
Drucksteigerung nur ein Speigtom anderer Erkrankungen ist.
Unter dem eigentlichen Glaucom versteht man eine Erkrankung
des Bulbus mit Drucksteigerung, die auf Hyperaemua in der
Uvea zurückzuführen ist. Glaucoma secundarium sind vaso¬
matorische Störungen erzeugt durch Zerrungen innerhalb
der Uvea z. B. närbige Eclasien der Cornea und Sclera, erste
mit und ihre Einheilung der Jrs, ferner intraoculäre tümeren
des Bulbus, bei stürmischer Quellung der Linse und dann bei Oclu¬
sio pupillae, wenn du fris buckelförmig vorgebuchtet ist. Bei Glau¬
com wird immer nach oben aedectomat, damit das Colobom
durch den Lidrand gedeckt wird. Contraindicirt ist nur
Atrophie der Dris gerade oben, oder närbige Stellen an der
Cornea. Die Iridectomie verkt 1) dadurch, daß wir in den vordern
seleralen Schichten eine Narte setzten, welche aus jüngeren Ge¬
webe besteht, also nicht régide ist und 2) erhielt durch diese
intercalirte Masse der Bulbus eine vergrößerte Oberfläche.
Die Sclerotonne hatte denselben jedoch Effect, es käme aber hie¬
bei gar zu leicht zu einem Grisprolaps.
ad 3) Als Hilfsoperation:
z. B. bei Kataraktoperationen.
ad 4. Zur Maturation von katarakten: Das Kammerwasser
fließt bei der Trivectomie ab und die Linse prolabirt, wir
bügeln dann die Cornea mit einem Löffel, und damit auch die Ober¬
fläche der Linse, wodurch die noch nicht vollständig getrübten
Crencaschichten in Unordnung geraten und so der Reife zu
geführt werden
Zur Entfernung von fremdkörpern und kleinen Tumorender Trib.
a86/[e] Um die Ernährungsverhältnisse des Bulbus zu bessern.]
Es gibt ganz verzweifelte Fälle von Keratitis parenchymatosa
und Iridokiklitis, also Uveitis anterirr, welche lange dauern und
bedeutende Ernährungsstörungen in Bulbus setzen. Der Bulbus
wird infolge dessen weicher und atrophisch. Nun hat man bis weilen
die Erfahrung gemacht, daß durch die Iridectomie die Spannung
sich hebt und die Bulbi nicht zu Grunde gehen. Hieher gehören
auch: multiple heitere Synechien, Amotio retinae, Hornhautfisteln; es
wird nämlich bei Letzteren durch die J. Dr. Linse an die Cornea gerückt
und verschließt so die beffnung
IV. Trivencleisis und Iridendesis.
Man hat die Ersteren bei centralen Hornhautnarben, partiellen
Linsentrübungen und bei Keratoglobus gemacht, aber nachdem es
zu einer Einheilung der Jris kommt, macht man sie heute nicht
mehr
V. Paracentesis und Punctio Corneae
Man versteht darunter die schnitt- oder stichreife Eröffnung der
Vorderkammer bei:
1.) suppurativen Hornhautprocessen mit progressivem Charakter
(Bei Hornhautgeschwüren und Abscessen, herpétische, traumatische
und serotische Geschwüre können septisch werden. Die Sophie's kann
entweder von außen kommen (heu, Stroh) oder von einem Thränensack
blenogen oder einer Affection des Coniunctivalsackes herrühren.
2.) Die Ansammlung von fremden Körpern in der Vorderkammer. Von
allem Hypopium oder beym oder Ansammeln von Blut, fremdkörper
und flöckigen in die Vorderkammer gefallene Kataraktemmassen. Haupt¬
sächlich bei Eiter in der Vorderkammer (Hysopium). Einsammlung
von Eiter zwischen den Lamellen der Cornea nennt man Onyz] Bei
Ansammlung von Blut in der Vorderkammer gibt man lieber Silo