A68: Aegidius, Seite 27

richtig sein soll, lieber Benedikt, meinte er daraus, er
scheint mir noch nicht völlig kurirt. Darauf machte ich ein
Ihr habt ihr gesprochen?
Faustina.
ernstes Gesicht, gab dem besorgten Hilarus mit den Augen
Benedikt.
ein Zeichen, das ich selber nicht verstand, drückte ihm die
Er klagte über Euch -?
Hand — und verschwand — das sich sehr geheimnis voll aus¬
Faustina.
Wolltihr ihr völlig kuriren, faustnia -? - Aber Ihr
Es war eine seltsame Nacht, in der wir uns zum letzten
seid zerstreut, liebe Freundin; ich will Euch eine Geschichte
male sahen.
Benedikt.
erzählen.
Er hat mir von dieser Nacht erzählt —
Faustina.
Faustina.
Ich kann Eure Geschichten -
Benedikt.
Ich verschloß ihr die Thüre
Ich erzähl Euch immer dieselbe. Ganz natürlich - die
Benedikt.
Menschheit bildet sich’s immer ein, daß es etwas andres
Er war damals kaum bei Sinnen.
gäbe, es giebt nur eines - (Er nimmt ihren Facher) Er¬
Faustina.
laubt — (er legt den Fächer zusammen) - Sehl, das ist eine Ge¬
Sagt lieber, daß ich's nicht war.
schichte (er giebt dem Fächer eine andre Form) - Das ist eine
Benedikt.
zweite (der giebt ihm wieder eine andre Form) - das eine drit¬
de
Faustina -?
te (er thut das noch einige Male) - und so weiter, und am
Faustina.
Ende ist's doch nur das! (Er giebt der Faustina den Fächer
Ihr habt mich recht verstanden.
Benedikt.
zurückt; beide ab.
Anselmus Zopf will auf, sich die Herne trock
Ihr wollt ihm die Thür nicht mehr verschließen? Der
Abt fragte mich gestern: Lieber Doktor, seid Ihr mit
nend; mit ihr ein Aestordner)
dem Kranken zufrieden? - Ich erwiderte mit einer Frage
Seid Ihr mit dem Mönch zufrieden - : - Wenn ich auf¬