A75: O welche Lust zu reisen, Seite 16

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ich abwesendwar, gekommen! (Erbricht ihn)
Knorpsheim, den 7. Juli. Theurer College. In
tiefer Sehnsucht nach dir sehe ich mich veran¬
soßer
lässt zu schreiben, daß ich selt kurzem in
Knorys seien wohne und dich innigst bitte,
dinoglicht zu besuchen. Dem
xx
in Goldstraße etc?
treuer Morin Schmölkes!
Gott im Himmel! Was sollich thun? Jetzt
fräg1 dem Vater beim Bürgermeisteramt
und geht ze ihm! Geht zu Moriz Schwöke!
Franziska. Was ist da zu thun?
Tiefenl. keine Stieute ist zu verlieren!
Mann geht der nächste Zug?
Franziska. Um Mitternacht.
Tiefenlieb. Es ist jetzt 1/4 12 Uhr 1. Rommel
die Sache verwickelt sich ganz verflucht!
Wir fahren mit dem Mitternachtstraße!
Schell! Scheell! Franziska - das ist
Stoff für eine tragödie.
Franziska. Eine solche Hochzeitsreise
hätte ich mir im tranchon lassen.
Vorhang fällt:
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Zweiter Okt.
nacht. Eine Straße in Knorgsheim.
2.50 f 0.d 7/1
Laternen. Etwas weiter abgelegen sieht man er¬
brachteten Saal, woraus man Tanzmusik schallen
hört. Die Seren bleibt einige Zeit leer.
1. Auftritt
Arthur Franziska im Mantel.
Transk. die Nacht ist kühl!
Arth. Ja, im Waggon wars angenehmer! Bist du müde?
Franzk. Nur wenig: Wie viel Uhr ists?
Orth. Halb eine Uhr! Und von dort schallt noch immer die
Tanzmusik! Wie gefällt dir Knorpscheini¬
Franzk bei Nacht schaat es hier sehr finster aus,
kommt mir vor.
Arth. Es scheint aber ein freundliches Landpädtchen
zu sein. (Von fern bläß der Nachtwächter)
Franzk. Gott!
Arth. Was der 11 Fürchte dich nur nicht. Sobald der Nach¬
wächter kommt, fragen wir ihn, wo die Holdgasse ist.
Franzk. Aber, Arthur, was theuerin dann?
Arth. dann? Meinen Freund Moriz Schmolkes von allem
in Kenntnis setzen.