Die schon so lang in meinem Busen harren,
Gewärtig ihrer kommenden Erfüllung?
Gewaltiger als je tritt es heran
An mich in mächtig lockender Versuchung -
Empörung naht - der König wird gestürzt -
Tarquinius wird Herrscher über Rom.- -
Er König - und ich nichts?! Die, die ihn liebt
Tief unter dem, den sie in heisser Liebe
In ihre Arme schliessen wollte-! Nein.
Ertragen ist nicht Tullias Sache. Fort
Mit allem, was mich hemmt; hinweg zuerst
Mit allen nicht'gen, kleinlichen Bedenken,
Jetzt,wo die Zeit so nah ist! Wo Verwirrung
Und Aufruhr mich begünst'gen und die Liebe
Mich heftiger durchglüht denn je! Ich fühl' es,
Zu klein für mich ist Uruns Geist und Streben
Mein Gatte ist er und er ist mir nichts!
Für jehen Schatten einer Ehrbarkeit,
Gerade gut fürs Volk, sollt' ich das Glück,
Das sich mir bietet, leichthin von mir werfen.
Ich nenne Ehre nur, was Grösse ist,
Und alles Kleinlich unbedeutende
so ist
War mir seit je verhasst aus tiefster Seele.
(tritt aus dem Hintergrunde ein)
17/5 Claudius:
Ich grüsse Eullia! am Hinterhalt verborgen.
Ah, Claudius. esch
Tullia:
eines