G.C.F.P
Mittwoch, 26.6.1901
Havnegade 55.Kopenhagen
Verehrter Herr Schnitzler/
er Her
Ich kenne Sie ein wenig durch die Freundschaft, die mein Vater
für Sie hegt; ich habe ausserdem alle Ihre Schriften gelesen. Recht
sehr würden Sie mich verpflichten, wollten Sie mir für mein Album,
worin eine Menge grosser Männer geschrieben haben, ein Paar Zeilen
senden.
finden
Ihre grosee Bewunderin
iliehes.
Edith Brandes.
am beste
und mir
Hotel Gresund.Skodsborg.
15.7.1901.
Verehrter Herr Schnitzler!
Verehrter Herr Schnitzler!
Seien Sie aufs Herzlichste bedankt für das hübsche Gedicht, worüber
Mit unendlicher Mühe habe ich Ihre freundlichen Zeilen dechiffrirt.
Ich schäme mich ein bischen mich so als Stambuchdame Ihnen präsen-
tiert zu haben; aber Sie nehmen die Aufgabe zu feierlich. Sie brauchen
nicht Ihre Bücher zu verschreiben, auch nicht geistreicher zu sein /
als wie Sie es jeden Tag ohne Anstrengung sind. In meinem Album finden
sich so spirituelle Sachen, wie "Willkommen noch einmal!" und ähnliches.
Für eine beliebige Zeile bin ich dankbar. Es würde mir schwer fallen
Ihnen zu sagen, welches von Ihren Büchern mir am besten gefällt; - in
jedem findet sich so viel Schönes.
Mit besten Grüssen von meinem Papa und mir
Edith Brandes.