B17: Brandes, Georg 17 (2) Schnitzler an Brandes, Seite 45

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1' 1' 9' 1 1 1 7'
47) (Postkarte)
Wien, 4.I.24.
Meine verehrter und lieber Freund, nach dem wunderbaren Voltaire ist nun,
zu Weihnachten, Ihr Michel Angelo bei mir eingetroffen und ich kann nur
mit stolzer Freude für das neue prächtige Geschenk danken. Ich will heute
nur meine herzlichen Neujahrsgrüsse hinzufügen und Sie bitten mir gelegent-
lich wieder ein Wort über Ihr Befinden zu schreiben. Dass Sie vor nicht
langer Zeit in Paris waren, hab ich gelesen und gehört;- ich habe mich
in diesem Winter bisher daheim gehalten, u. führe ein ziemlich zurückge-
zogenes Leben, sehe aber dabei nicht wenig Menschen, viele aus dem Ausland,
meistens Amerikaner. Und nächstens werd ich Ihnen wohl wieder ein neues
Stück zusenden können.
Seien Sie tausendmal gegrüsst in alter Bewunderung und Liebe von
Ihrem
Arthur Schnitzler
à la vie de l’auteur de la
G.C.P.
14/1
V. P. M.
„ „ 4 „ —: —: -: —.
Wien 23.6.24.
(Postkarte)
Mein lieber und verehrter Freund, vor kurzem erst hab ich Ihren wunderbaren
Voltaire mit wahrem Entzücken gelesen und wieder erfreuen Sie mich durch
die Øgütige Übersendung der zwei Bände Ihrer Hauptströmungen, - die eine
theure Jugenderinnerung, mich nun in ihrer neuen Form in den Sommer begleiten
sollen, wie der Michel Angelo. Wie werd ich Ihnen immer von neuem,- und wie
gern immer wieder Dank schuldig.- Ich bin in den letzten Monaten nicht ganz
untätig gewesen, und hoffe mich für Ihre kostbaren Gaben, in recht beschei-
dener Weise, bald revanchieren zu dürfen. Ich hoffe, liebster und verehrtester
Georg Brandes, Sie befinden sich wohl. Lassen Sie mich auch darüber ein Wort
vernehmen; ich schreibe demnächst mehr.
In Freundschaft und Bewunderung stets der Ihre
Arthur Schnitzler