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CASANOVA: Nur ungern bin ich meiner Taten
Herold:
CASANOVA (wie begeistert): Die Farben leuchten
ANDREA: Davon war gestern abend nichts zu
Wie üpp'ge Blumen in des Südens Pracht
merken.
Und bleichen nie. Der reichste Seidenstoff —
CASANOVA: Ein Spötter gar? So raten Sie mirselbst;
(andrer Ton)
Wie widersteht man schöner Fraun Bestürmung?
Bleibt so selbst in der Wäsche unverwüstlich.
Sie hörten’s. Man entriß mir den Bericht —
ANDREA (muß unwillkürlich lachen):
Wie stets. Bequemer wahrlich wär's, man hätte
CASANOVA: Führt Sie die Reise nächstens nach Paris
Ein Büchlein gleich bereit, statt jeder Antwort;
Soll mein Vertrauensmann, Doktor Retigneuli
Zu angemeßnem Preise zu verkaufen.
So sorglich sonst er das Geheimnis hütet,
Und wär' der Einfall früher mir gekommen,
Die schönsten Proben Ihrer Gattin weisen:
So wußt' ich doch — blieb ich Gudar auch schuldig
ANDREA (macht eine ungeduldige Gebärde).
Zumindest, wie ich meine Zeche zahle
CASAN OVA (die Gebärde mißverstebend):
Und Angeld meinem Kutscher.
O, zum Verkaufe steht noch keine aus.
Wie —? Auch das —?
ANDREA:
ANDREA (spottend):
So steht's mit Ihnen?
So daß Sie auch von dieser Seite nicht
CASANOVA:
Für den Augenblick.
So bald sich größre Summen hoffen dürften.
Es wär' nicht schlimm, wenn man nicht reisen müßte.
CASANQVA: In Bälde kaum. Doch Summen unge¬
ANDREA (nach kurzer Pause wie mit einem Entschluß):
So daß man auf Verlegerhonorare
[zählt,
Nun denn, Sie sollen die Dukaten haben.
Und all dergleichen kläglichen Gewinn
Die tausend für Gudar und auch die fünfzig
Für weitre Lebenszeit verzichten könnte.
Auf die großmütig Sie verzichten wollten,
Indessen freilich —
Den „Überschuß“ — für Wirt und Reisewagen.
ANDREA: Sie verdienen Geld?
CASANOVA: So und nicht anders hab' ich mir's
CASANOVA: Doch leider, wie Sie merken, nicht ge¬
erwartet.
Ja, könnt' ich mich entschließen von mir selbst (nug:
Von heut' ab — nehmen Sie’s statt jedes Danks —
Dem werten Publiko was zu erzählen;
Lebt Ihnen auf der Welt kein treurer Freund
Es gäbe mancherlei. So bietet mir
Als Casanova.
Dreitausend Gulden Herr Jan Groth im Haag
Nicht so rasch, mein Herr.
ANDREA:
Für eine Schildrung meiner Kerkerhaft
Sie werden dieses Gold nicht früher haben,
Und wunderbaren Flucht und Rettung an.
Eh mir auf eine Frage Antwort wird.
ANDREA: Dreitausend! Und Sie schlugen aus!
Warum?
le dit de ses
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CASANOVA: Nur ungern bin ich meiner Taten
Herold:
CASANOVA (wie begeistert): Die Farben leuchten
ANDREA: Davon war gestern abend nichts zu
Wie üpp'ge Blumen in des Südens Pracht
merken.
Und bleichen nie. Der reichste Seidenstoff —
CASANOVA: Ein Spötter gar? So raten Sie mirselbst;
(andrer Ton)
Wie widersteht man schöner Fraun Bestürmung?
Bleibt so selbst in der Wäsche unverwüstlich.
Sie hörten’s. Man entriß mir den Bericht —
ANDREA (muß unwillkürlich lachen):
Wie stets. Bequemer wahrlich wär's, man hätte
CASANOVA: Führt Sie die Reise nächstens nach Paris
Ein Büchlein gleich bereit, statt jeder Antwort;
Soll mein Vertrauensmann, Doktor Retigneuli
Zu angemeßnem Preise zu verkaufen.
So sorglich sonst er das Geheimnis hütet,
Und wär' der Einfall früher mir gekommen,
Die schönsten Proben Ihrer Gattin weisen:
So wußt' ich doch — blieb ich Gudar auch schuldig
ANDREA (macht eine ungeduldige Gebärde).
Zumindest, wie ich meine Zeche zahle
CASAN OVA (die Gebärde mißverstebend):
Und Angeld meinem Kutscher.
O, zum Verkaufe steht noch keine aus.
Wie —? Auch das —?
ANDREA:
ANDREA (spottend):
So steht's mit Ihnen?
So daß Sie auch von dieser Seite nicht
CASANOVA:
Für den Augenblick.
So bald sich größre Summen hoffen dürften.
Es wär' nicht schlimm, wenn man nicht reisen müßte.
CASANQVA: In Bälde kaum. Doch Summen unge¬
ANDREA (nach kurzer Pause wie mit einem Entschluß):
So daß man auf Verlegerhonorare
[zählt,
Nun denn, Sie sollen die Dukaten haben.
Und all dergleichen kläglichen Gewinn
Die tausend für Gudar und auch die fünfzig
Für weitre Lebenszeit verzichten könnte.
Auf die großmütig Sie verzichten wollten,
Indessen freilich —
Den „Überschuß“ — für Wirt und Reisewagen.
ANDREA: Sie verdienen Geld?
CASANOVA: So und nicht anders hab' ich mir's
CASANOVA: Doch leider, wie Sie merken, nicht ge¬
erwartet.
Ja, könnt' ich mich entschließen von mir selbst (nug:
Von heut' ab — nehmen Sie’s statt jedes Danks —
Dem werten Publiko was zu erzählen;
Lebt Ihnen auf der Welt kein treurer Freund
Es gäbe mancherlei. So bietet mir
Als Casanova.
Dreitausend Gulden Herr Jan Groth im Haag
Nicht so rasch, mein Herr.
ANDREA:
Für eine Schildrung meiner Kerkerhaft
Sie werden dieses Gold nicht früher haben,
Und wunderbaren Flucht und Rettung an.
Eh mir auf eine Frage Antwort wird.
ANDREA: Dreitausend! Und Sie schlugen aus!
Warum?
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