A107: Die Schwestern oder Casanova in Spa. Lustspiel in Versen (Eifersucht, Die Wiederkehr, Spion), Seite 96

G.C.H.F.P.P
Die Schwestern
Arthur Schnitzler
Teresa: Ja, wahrlich schön! (zu xxx) Erlauben, Sie mein Herr?
G.C.H.F.P.P:
(Sie umarmt Anina.)
Anina: Ich leid’ es nicht. Den Degen fort, Andrea.
Und nun, was gab's? Worin hab' ich gestört?
Vergaßest du? Du hast das Recht nicht mehr,
Man kreuzte wohl die Klingen? — Doch warum?
Für mich zu töten; hast das Recht noch minder,
Und wer mit wem? Drei Degen seh' ich nackt. (zu Gudar)
Für mich zu sterben.
Wahrlich zu rechter Zeit, Herr von Gudar.
Törin du, für dich —?!
Andrea:
Was gab's? Gibt niemand Antwort? Casanova!
Wähnst du, es ginge wirklich nur um dich,
Casanova: Ich denke, wenn hier wer zu fragen hat,
Wo Casanova und Andrea fechten?
Ich wär's, nicht du.
G.C.H.F.P.
Ein größrer Kampf ist's, der sich hier entscheidet.
Geliebter, Ungetreuer!
Tere sa:
Zbn wieder umarumend)
Casanova: Sie überschätzen, fürcht' ich fast, uns beide.
Jedoch Ihr Wort ist hübsch, und einer soll's —
Ich hab' ihn wieder — und so frag' ich nichts.
Die Klingen eingesteckt — was es auch gab!
Ich hoffe, Sie — der Nachwelt aufbewahren.
(Sie beginnen zu fechten.)
Freut euch mit mir, mehr Glück ist in der Welt!
(Draußen sind die Gäste von der Tafel aufgestanden, nähern sich dem Fenster, einige schauen hinein.)
Casanova (tellweise belustigt, teilweise ärgerlich): Wie sagst du: „Ungetreuer“?
Die Gäste: Wie? — Seht doch! — Was? — Oh! — Ein Duellel—
Du zu mir?
Zum Spaß!
Teresa: Wie denn? Warst du nicht ungetreu? Haft du
Famos! — Nein, es ist Ernst! — Sie fechten gut! —
Dich nicht — ich weiß nicht wie — aus meinem Herzen
Natürlich — Casanova! — Und der andre?
Davongestohlen; — und mein armes Herz
Wer ist's? — Ein hübscher Mensch! So jung! — Nur weiter!
War leer mit einemmal, stand offen da —
Still die Musik! Warum?
V.A.P.F.
Casanova: Und ließ wen andern ein.
Goon! Oo on!
G.C.H.F.P.
G.C.H.F.P.
Lord:
Ich weiß nicht mehr.
G.C.F.P.
bad on Casanova hundert ducats!
Teresa:
Was fragst du auch? Bin ich nicht wieder da?
(Plötzlich öffnet sich die Tür rechts, Gudar tritt ein, überschaut die Situation.)
Gudar: Was gilt's? — Zur rechten Zeit!
Casanova: And wo der andre?
(Tritt wischen sie, schlägt ihre Degen auseinander)
Tot! Wie Rhampsinit —
G.C.F.S
Teresa:
Herein, Teresa!
Wie Alexander — wie mein Urgroßohm
G.C.H.F.P
Hier ist er, den Sie suchen!
Und andre, die in ihren Gräbern liegen.
Teresa (nur eine kurze Sekunde an der Tür stehenbleibend, dann auf Cafangva zu): Casanova l/
Was kümmern Tote dich?
Hab' ich dich wieder, mein Geliebter du!
Liegt er im Grab?
(Sie, stürzt in seine Arme)
Casanova:
G.C.F.P.
Teresa: Viel tiefer! In Vergessenheit. Und nun
Die Gäste (am Feutter): Ein Spaß! — Hab' ich's gesagt! — O damned! —
Nichts mehr, wenn du mich liebst. Frag' ich? Und könnte
Vorbei!
Wer ist das kleine Ding? — Man kann sich's denken!
Nicht wahr
(Zu den andern, insbesondere zu Anina und Flaminia gewendet)
Wird nichts daraus? — Wie schade! — Fortgeschmauft!
Ich könnte auch — (rasch)
(Sie entfernen sich allmählich vom Fenster.)
Doch tu' ich's nicht.
Teresa (aus Casanovas Armen): Ich hoffe, die Gesellschaft wird verzeihn.
Ich hab' dich wieder, so ist alles gut.
Bekannte auch? — Flaminia! Teure Freundin!
(In einem andern, bestimmtern Ton)
(Sie umarmt sie. Zu Santis):
G.H.P.
Und nun, mein Liebster, rasch von deinen Freunden,
Votre nouvelleur.
Baron!
So wert sie dir und mir, Abschied genommen.
Grammariae
Santis: Teresa!
G.C.H.F.P
G.H.F.P
Ja, so trifft man sich.
Wir reisen ab!
Teresa:
G.C.H.F.P
Casanova (lachend): Wie meinst du?
(Mit leichter Verbeugung vor Andrea und Anina)
: iis
Vor dem Tor —
Teessa heiß' ich, Tänz'rin aus Neapel.
Teresa:
Nicht wahr, Gudar, Sie sahn ihn — steht mein Wagen.
Gudar (neut vor): Hier Herr Andrea Bassi aus Ferrara
Gudar: Und welch ein Wagen und wie reich bespannt!
Und Frau Anina, seine schöne Gattin.
G.C.H.F.P.
59.
58