Am 12. Dezember 1913 befand ich mich in kleiner Ge-
sellschaft bei Frau Berta Zuckerkandl. Im Laufe des
Abends sprach die Gastgeberin von einem in einem fraa-
zösischen Blatt erschienenen Feuilleton über eine neue
Komödie von Tristan Bernard, deren Erstaufführung vor
wenigen Tagen in Paris stattgefunden hatte und, da ihr
meine Verehrung für den glänzenden französischen Hu-
e
moristen bekannt war, erzählte/ den Inhalt des Stückes
mit wenigen Worten, ungefähr wie folgt. Ein Journalist
ist Mitarbeiter eines radikalen Blattes,zugleich aber
unter anderm Namen einer Zeitung aristokratischer
Richtung. Er steht in Beziehungen zu der Frau des ra-
dikalen Zeitungschefs und ist zugleich verlobt mit
der Tochter des andern Herausgebers. Die Feindselig-
keit zwischen den beiden Journalisten, die in Wirklich-
keit nur eine Person vorstellen, entwickelt sich so
weit, dass es schlieeslich zu einem Duell kommt. Als
sellschaft bei Frau Berta Zuckerkandl. Im Laufe des
Abends sprach die Gastgeberin von einem in einem fraa-
zösischen Blatt erschienenen Feuilleton über eine neue
Komödie von Tristan Bernard, deren Erstaufführung vor
wenigen Tagen in Paris stattgefunden hatte und, da ihr
meine Verehrung für den glänzenden französischen Hu-
e
moristen bekannt war, erzählte/ den Inhalt des Stückes
mit wenigen Worten, ungefähr wie folgt. Ein Journalist
ist Mitarbeiter eines radikalen Blattes,zugleich aber
unter anderm Namen einer Zeitung aristokratischer
Richtung. Er steht in Beziehungen zu der Frau des ra-
dikalen Zeitungschefs und ist zugleich verlobt mit
der Tochter des andern Herausgebers. Die Feindselig-
keit zwischen den beiden Journalisten, die in Wirklich-
keit nur eine Person vorstellen, entwickelt sich so
weit, dass es schlieeslich zu einem Duell kommt. Als