A115: Konvolut Zeitungsausschnitte, Seite 22

Nr. 16415
5. Mai 1910
Neue Freie Presse.
Wien, Donnerstag
eine mit dunkelrotem Teppich belegte Treppe ging es in
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manche halten ihn gar für einen Chauvinisten. Jedenfalls
erste Stockwerk durch einen Salon, und dann stand
südlichen Glut hebt sich die reinere, gleichmäßigere
hat er von seinem krühmten Vater, der einer der
im zweiten Gemache auch schon vor einer stattlichen Ge¬
germanische Schönheit der Kronprinzessin ab. Dort sitzt
Schöpfer Rumäniens war, nicht nur den Namen, sondern
stalt in Generalsuniform, dem König. Er kam mir vo
in einer Loge die blonde, rotwangige und blauäugige Kron
auch den Patriotismus geerbt. Madame Bratiano, ge-
einem Fenster, das in die Calle Victoriei geht, entgegen
prinzessin im hellen Zauber ihrer noch frischen Jugendlichkeit
borene Prinzessin Stirky, eine geist= und temperaments¬
hieß mich willkommen und lud mich ein, neben ihm an
die uns von einem Bilde unseres Wiener Landsmannes
volle Dame von stattlicer Erscheinung, erklärt uns, daß
einem großen Tische Platz zu nehmen. Er zog mi###
des Malers Ferraris, vertraut ist, und ihr zur Seite ih
das soeben neugebaute Haus in altrumänischem Stil her¬
schnell in ein freundliches Gespräch, das fünf Viertel¬
ältester Sohn Prinz Karl, ein noch nicht siebzehnjähriger
gestellt ist. Auch die Enrichtung ist ganz rumänisch, und
stunden dauerte. Nur im Anfang unseres Gespräches
hübscher, schlanker, hochaufgeschossener, blonder Jünglin
ich bewundere insbesondere den riesigen patriarchalischer
hatte ich Gelegenheit, den König ein wenig ins Auge_
in der Unteroffiziersuniform des ersten Jägerbataillons
Kachelofen des Speisezinmers. Die Räume, weiß gehalten
fassen. Dann brach die Dämmerung bald herein, und wir
Das ist heute sein letzter Abend vor der Abreise nach
wirken wie veredelte Buernstuben, und man fühlt sich in
saßen im Dunkeln, und erst im Augenblick, als sich de
Aegypten, wohin er sich morgen von Constantza aus ein-
ihnen sehr behaglich. Lukarest ist eine geräuschvolle Stadt
König zum Abschied erhob, flammten die elektrischen
aber hieher in die Strida Lazar Catargiu dringt kein
schiffen wird.
Lichter a
Auch Sitzungen in der Kammer und im Senat
Laut. Man glaubt auf dem Lande zu sein, und dies
Ich hatte den König niemals früher gesprochen und
deren Gebäude weit auseinanderliegen, wohnte ich bei
Vorstellung verstärkt sich noch im Garten. Die Garten
auch seit Jahren nicht mehr gesehen. Er ist seit
Ein Diplomat hatte scherzhaft bemerkt: „Sie werden
fassade des Hauses ist im Stil eines alten rumänischen
her älter geworden, ist ja bereits in das Alter
Ihnen eine Galavorstellung im Parlament geben.“ Ir
Klosters gehalten. Etwas wehmütig deutet Frau Bratian
des Psalmisten eingetreten. Es war mir, als ol
der Kammer sprach gerade Taxe Jonescu. Der Redner
auf ein an den Garten stoßendes Gebäude, in welchem
ich bis jetzt von seiner Persönlichkeit eine zu militä
ungemein gewandt, sprach über ein prosaisches Thema
sie in ihren Mädchenjahren so viele schöne Stunden mit
einer Freundin hingebucht, die jetzt als eine geistreiche rische Vorstellung gehabt hätte. Ich hatte mir ihn immer
irgend ein technisches Problem der Kriegsverwaltung, un
eher herb und befehlend vorgestellt, und nun wollte es
fast vor leeren Bänken, denn gerade hatte der Sena
Frau in der Wiener Haute Finance=Gesellschaft bekannt ist
mir scheinen, als ob er doch mehr die Gesichtszüge eines
seinen großen Tag. Als wir die Galerie des Senats be¬
Der Ministerpräsident spricht mit Sir Max Wächten
Mannes von edlem Maß und Abgeklärtheit hätte, und
traten, lauschte ein vollbesetztes Haus den Worten Majo
über dessen Projekt: Ihr Plan,“ sagt er, „ist sehr edel
vornehm, ruhig und milde sloß auch das Wort
rescus, der dem gegenwärtigen liberalen Kabinett
aber Sie müssen zunächst an die großen Staaten appel
von seinen Lippen. Man kennt sein längliches Antlitz
Bratiano das Zügenglöcklein läuten zu wollen schien. In
lieren. Wir sind noch ein kleines Volk. Bis wir einmal,
das von einem früher dunklen, nunmehr grauen Vollbarn
der Versammlung präsentierten sich besonders malerisch
fügte er lächelnd hinzu, „bei der Ziffer fünfzig Millionen
umrahmt ist, aus mancherlei Porträts, darunter auch
die Metropoliten in ihren wallenden Bärten und hoher
angelangt sind, werden wir energischer in Ihre Sach
einem von Ferraris. Die Stimme des Königs hat einen
Mützen. Der Ministerpräsident Bratiano, ein Mann mit
eingreifen können. Wenn Sie uns versprechen, uns di
gemütvoll weichen Timbre, und sein sehr reines Deutsch
feinem, ausdrucksvollem, dunklem Künstlerkopf, machte
noch fehlenden dreiundvierzig Millionen Menschen bald
bewegt sich an der Grenze zwischen norddeutscher und süd¬
sich während der Rede Majorescus fleißig Notizen, dem
zu verschaffen, so verspreche ich Ihnen dafür, daß wir
deutscher Art, vielleicht mehr ins Süddeutsche hinüber¬
er wollte dem konservativen Führer, der mit der liberalen
die tatkräftigsten Helfer Ihrer Aktion zu Gunsten einen
spielend.
Politik Abrechnung hielt, sofort antworten. Neben den
Europäischen Föderation sein werden."
Der König erkundigte sich mit großer Liebenswürdig
Ministerpräsidenten saß der Minister des Aeußern, Herr
Herr Bratiano wußte, daß das Königspaar mich an
keit nach den Orten, die ich auf meiner bisherigen mehr¬
Djuvara. Bratiano könnte man nach seinem Aeußern für
Abend empfangen würde, und er bereitete mich auf di
wöchentlichen Orientreise besucht hutte, fragte mich, ob ich
einen Franzosen, Djuvara für einen Italiener halten.
Person des Königs ungefähr in folgenden Worten vor
zum erstenmal in Rumänien sei, und wie es mir hier
Ich suchte am folgenden Tage den letzteren im
gefalle.
nisterium des Aeußern auf, den ersteren in seiner
Ich antwortete dem König, daß ich zum erstenmak
Häuslichkeit. Ich glaube nicht, daß es in Europa einen
hier sei und daß ich mich angeheimelt fühle durch die
Minister des Aeußern gibt, der in einem so prunkvollen
lateinischen Anklänge der Sprache, daß ich mich im
Palast seines Amtes waltet wie der rumänische Minister
Ein Fürst Sturdza, ein sehr reicher Sonderling, hat das
von Marmor und Gold gleißende Haus von allerdings
wenig vornehmem Cachet für sich gebaut, und es hat ihn
mehrere Millionen gekostet. Der Staat hat es von seinen
Erben zu verhältnismäßig billigem Preise erstanden. Es
„Das ist kein Mann, der jemals durch plötzliche Einfäll
zu blenden oder durch plötzliche Entschlüsse zu verblüffen
die Neigung hätte. Das ist kein unberechenbarer Charakter
Das ist vielmehr ein Mann der eisernen Pflicht, des
regelmäßigen Lebensganges, der pünktlichen Erledigung
Theater in Italien und, als ich das Parlament besuchte,
der ihm obliegenden Aufgaben. Das ist ein Mann, der
fast in Monte Citorio geglaubt hätte. „Ich habe, Majestät
sich nicht schlafen legt, ohne daß er den Schreibtisch rein
bis jetzt nur ein kleines Stück der Fassade von
gemacht hätte von Dokumenten, die er durchlesen mußt
Rumänien gesehen, und ihr lateinischer Typus kam mir
Seinen Ministern ist er ein leuchtendes Vorbild der Ver
wie von lange her vertraut vor.
läßlichkeit. Sie arbeiten leicht und gern mit ihm, denn
Der König erwiderte darauf: „Unser Land ist aber
ist ein Haus, das sich auf den ersten Blick mehr für die
er ist immer für sie erreichbar und zieht nichts in di
auch in Wirklichkeit weder moralisch noch geographisch ein
Repräsentation als für die bureaukratische Arbeit eignet
Balkanstaat.
Ehe ich zum Minister gehe, begrüße ich einige alte Be
Länge.
Für 6 Uhr abends war meine Audienz beim König-
„Ich muß, Majestät, zugestehen, daß ich hier den
kannte: den Generalsekretär der auswärtigen Angelegen¬
anberaumt. Als ich etwas früher durch die Calle Victoriei
Orient vollständig vermisse und die Empfindung habe,
heiten, den Gesandten Cantacuzene, der früher durch viele
die belebteste Straße von Bukarest, zum königlichen Palas
unvergleichlich näher an Wien zu sein, als an Konstan¬
Jahre in Wien gewirkt hat, und den Direktor der diplo
schlenderte, gab es großes Leben auf der Straße. Id
tinopel.“
matischen Abteilung, Herrn Filodor. Der letztere, ein
fühlte mich fast nach dem Korso einer großen italienischen
Der König bemerkte: „Aber wir haben doch ein
Mann von durchaus deutscher Schule, genießt das Ver
Stadt versetzt, Nach italienischer Art saßen die Leute
großes Interesse auch an allem, was sich im Orien
räsidenten Bratiano
Ministerprä
zumal Offiziere, in ihren fast französischen Uniformen
ens bei Sturdja ge¬
dertiquer
trauen des
Zuträgt
die an die Zuaven und an die Tage erinnern, in denen
wesen. Herr Filodor hat sich während unseres Bukarester
„Eure Majestät stehen in dem unzweifelhaften Ruf,
ΝΙρoleon III. den Donaufürstentümern sein Interess
ein fester Hort des Friedens im südöstlichen Europ###
Aufenthaltes in liebenswürdigster Weise um uns bemüht
schenkte, vor den eleganten Konditoreien, schlürften ihrer
Der Minister des Aeußern empfängt mich in Gegenwart
zu sein.“
Wermut und ihr Eis, und in den Karossen, die sich in
Sir Max Waechters, der ihm seinen Plan einer euro
Der König: „Es ist wohl auch hier für die Armee
dichter Reihe dahinbewegten, auf dem Wege von oder
päischen Föderation auf wirtschaftlicher Grundlage vor
viel getan worden, und die Parteien wetteifern, sie so
nach der „Chaussee“, dem Prater von Bukarest, begriffen
trägt, und bemerkt dazu: „Wir können für diese Sache
wehrtüchtig wie möglich zu machen. Die Führer der
Opposition haben vor einiger Zeit dem Kriegsminister
nur die größten Sympathien hegen, aber wir sind ein
fuhren elegante Damen.
vorgeworfen, es geschehe zu wenig für die Armee, und
kleiner Staat und darum ohne Recht der Institative. Aller
ihm neue Millionen für dieselbe zugeführt. Aber
dings darf ich sagen, daß Rumänien den Statusquo in
Das königliche Palais liegt an der Straße und ist
niemandem bei uns im Lande fällt es ein. den Frieden
ehrlichster Ueberzeugung will und seinen Rüstungen nun
vor dem Lärm derselben wenig geschützt. Das Königs
jemals stören zu wollen. Wir müssen freilich daraus
in der Gewißheit obliegt, daß es innerhalb seiner Sphäre
paar lebt hier mitten im Volke, und weder im buchstäb
achten, daß wir ein entscheidendes Gewicht in die Wag¬
relativ stark sein muß, um sich respektiert zu sehen
lichen noch im übertragenen Sinne ist es durch ein
Mittags speisten wir beim Ministerpräsidenten
schale legen können.
Barrière von demselben getrennt. Zwei Schildwachen in
„Eure Majestät gelten als ein Bürge des Statusquo
Bratiano ist ein Mann von französischer Bildung. Darin
ist er das Gegenstück zu seinem Vorgänger in der Jägerunisorm standen vor dem Palast. Ich wurde zunächst
auf dem Balkan.
zum diensthabenden Adjutanten, einem Obersten, geführt
Der König: „Wir wollen ihn‘ und ohne jeden
Führung der liberalen Partei und der Staatsgeschäfte,
Demeter Stuchza, der ein deutscher Professorentypus ist. | und nach wenigen Minuten schon wurde mir der Be¬
und scheid, daß der König bereit sei, mich zu empfangen: Ueber Hintergedanken. Als im vorigen Jahr die Lage
Bratiano steht im Rufe, ein Nationalist zu sein,
reden, die ihn nicht verstehen. Hinter seinem beharrlichen, Requisit der polnischen Schibsser. Papkin ist ein boshafter
Prahler, der niemals seinen Degen aus der Scheide zieht.
Gewinnendes. Wie sichs wohl von selbst versteht, gibt’
Schweigen verbirgt sich eine Weltanschauung... Da ist
Als Schmarotzer lebt er auf den Höfen der Edelleute und
da zwei Etagen. In der einen wohnt das Bauernvolk
der leichtsinnige Sohn Zoyszko. Er verbummelt di
wird zum Zwischenträger ärgerlichen Zankes. Den Ein¬
in der andern die Schlachta. Und wenn der vornehme
Teufel Boruta nach der Seele des Wojwoden Gelüste Nächte, als hielte er bei seinem ersten Universitätsjahre
fältigen erzählt er von seinen Heldentaten, gegen die
trägt, redet er ihm gemütvoll zu wie einem guten Aber seine Lustigkeit wirkt bedrückend. Sein sprunghafter
Demütigen spielt er seine Frechheit aus und vor den
Leichtsinn sieht beinahe so aus wie Verzweiflung. Er be
geht Torheiten, weil er keinen Halt finden kann. Er greift Mächtigen beugt er seinen Nacken. Cervantes und Daude
Freunde, den man um eine kleine Gefälligkeit ersucht.
verliebten sich in ihre Gestalten. Sie wollten den ver¬
Aber während die polnische Tragödie weiche, ver
in die Lust wie ein Trunkener.... Da ist die verprügelt
Magd Hanka, die sich vom Haussohn hat verführen | träumten Helden unsere Zuneigung sichern. Ein weh
söhnende Akzente findet, lauert hinter dem Lustspiel ein
mütiger Glanz strahlt von ihnen aus. Graf Fredro aber
hoheitsvoller, überlegener Hohn. Das Publikum amüsier
lassen und nun ein Kind erwartet. Zbyszko will sie heiraten.
hat den Ritter Papkin gehaßt. Er wollte ihn verächtlich
sich vortrefflich und merkt nicht, daß es selber die Kosten
Aber sie glaubt ihm, nicht, vertraut ihm nicht. Sie ma###
machen. Er entsann sich wohl seiner Sturmritte im Ge¬
der Unterhaltung trägt. Der polnische Witz prickelt un
jetzt nichts mehr mit ihm zu tun haben. Sie ist die
folge des großen Kaisers. Das Prahlen und Träumen
Magd; der Herr hat sie gekauft. Sie verlangt ihre Ent¬
brennt. Ein herber Nachgeschmack bleibt auf dem Gaumen
gefiel ihm nicht. Sein feiner Spott ruft zur Attacke.
Da ist die moralische Frau Dulska. In hunder
lohnung, sonst nichts. Und ehe sie geht, kniet sie bein
Freilich, weit mehr als die Gestalten der polnischen
Schwänken sind wir ihr vorher begegnet. Doch sie erschien
Herd nieder, vor dem Zoyszko grübelnd sitzt, küßt ihm
Dichter erzählen uns die Darsteller des Lemberge
uns immer als böse Schwiegermutter, deren Moral mar¬
der sie zu Grunde gerichtet hat, die Hand; demütig
Nationaltheaters von der Größe und den
verspottete, wie man in der Hanswurstkomödie der
Polizisten verspottet. In dem Lustspiel der Frau Zapolska hündisch ergeben.
Niedergang des alten Königreiches Polen. Wenn in
Alle Gestalten des polnischen Theaters sind gleich
„Verzauberten Kreis" Rydels der Wojwode seine wuch
hingegen ist diese Moral ätzend und scharf, vergiftet eine
sam aus fremden Sprachen übersetzt. Aber sobald sie
tigen Arme auf die hohe Stuhllehne preßt, den massige
ganze Familie. Eine Tragödie recht sich vor uns auf. Wir
Polnisch zu reden beginnen, verändern sie sich mit einem
Kopf vorschiebt und lateinische Worte wie Bleikugeln in
lachen nicht über den geblumten Schlafrock der Fran
Schlage. Auch in ihre Handlungen und Gedanken wie in
ihre Seele haben sich die slavischen Züge ihres Antlitzes den Saal schleudert, haben wir den Eindruck, mit einen
Dulska, sondern über die Erbärmlichkeit des Lebens, das
male im Warschauer Reichstag zu stehen. Wenn die kleine
sich vor ihrer Moral niederduckt.... Da ist die naive
gegraben. Man vergleiche den knickerigen Rejent Milcze
Tochter der Frau Dulska ihre Schulweisheit auskramt
schwärmerische Tochter der Frau Dulska. Als ihr Vorbill
könnte gewiß der deutsche Backfisch mit seinen Hänge= mit dem Geishals von Molière. Der Polen behütet keines¬
und dem Bruder altklug erklärt, sie bewundere den letzten
wegs ängstlich seine Schätze. Er weigert sich ganz ein
Jagellonenkönig Siegmund August gerade darum
zöpfen gelten. Aber wenn die Tür zu ihrer Kammer auf
fach, seine Rechnungen zu bezahlen, er wirft ungeduldige
sehr, weil er eine geliebte Frau zu sich auf den Thron
geht, erblickt man im vergoldeten Rahmen ernst und stari=
ein Heiligenbild, unter dem ein ewiges Licht breunt. Jetzt Handwerker, die ihren Lohn verlangen, eigenhändig zur
hob, ohne ihrer geringen Herkunft zu achten, lesen wir
erst weiß man den flackernden Schein ihrer Augen zu Tür hinaus. Er bleibt stolz und hochfahrend. Er ist
in den flammenden Augen des Mädchens einen Teil der
deuten. Man ohnt, daß sie viele Nächte lang vor diesem nicht der Knecht des Geldes, er ist sein Herr. Man ver
staunenden Hingabe, die jene Niedriggeborene erfüllte,
gleiche den rasselnden, klirrenden Raptusiewitz mit den
da ein König zu ihr sprach: „Du sollst die Kron
Bilde gekniet hat. Und wenn sie von ihrer gemarterter
Seele spricht, erinnert man sich an die blasse Studentin hüpsenden, tänzelnden Bourgevis Gentilhomme. Der Herr
tragen....“ Wie Raptusiewiez seinen Feind Milcze
Borowska, die vor dem Schwurgericht in Krakau qualvoll | Jourtain will ein Edelmann scheinen, weil er
zum Duell fordert, bringt ihm sein Diener drei Krump
die Hände rang.... Da ist der friedfertige Gatte, Herr es nicht ist. Der Herr Raptusiewitz besteht darauf
säbel zur Auswahl. Dieser Diener ist ein alter Mann
für einen Edelmann zu gelten, weil er es ist.
Das Antlitz ist eingefallen, die Augen liegen tief drinnen
Felizian Dulski, der seine eigenen Zigarren stiehlt un
Man vergleiche den lächerlichen Helden Papkin mit dem
in ihren Höhlen und der Schnurrbart hängt in zwe
sich mit einem Stückchen Zeitung, das er aus dem Kaffee¬
schlotternden Ritter Don Quijote oder mit dem feisten
breiten, weißen Buschen über die blutleeren Lippen.
hause mit nach Hause brachte, in einen Winkel verkriecht
Tartarin de Tarascon. Papkin hat nicht die breite
Schwerter trägt er geschultert. Eines um das andere reich
Er ist durchaus kein Pantoffelheld. Wie ein drohende
Schatten schleicht er durchs Haus. Er hat sich das Sprechen königliche Gebärde des Spaniers und es fehlt ihm die
abgewöhnt, weil es ihm Landes tädtet, mit Leuten zu Lautomittätigkeit des Zaunes. Er kleine ein notwendlichen 1c. in keinem Hause; dabei dießen feindt. Jungen