nicht so ist, Casanova. Und auch du hast meiner nicht vergessen,
sonst hättest du, der du so eilig bist nach Venedig zu gelan-
gen, Olivos Einladung nicht angenommen!" - „Was denkst du eigent-
lich, Amalia? Ich sei hergekommen, um deinen guten Mann zum Hahn-
rei zu machen?" - „Warum spricht du so, Casanova? Wenn ich dir
wieder gehöre, so ist es weder Betrug noch Bünde!“ Casanova lach-
te laut auf. Keine Sünde? Warum keine Stunde? Weil ich ein alter
Mann bin?"- „Du bist nicht alt. Für mich kunnst du es niemals
werden. In deinen Armen hab' ich meine erste Seligkeit genossen-
und so ist es mir gewiss bestimmt, dass mir mit dir auch meine
letzte zuteil wird!"- „Deine letzte?“ wiederholte Casanova höh-
nisch obwohl er nicht ganz ungerührt war,- dagegen dürfte mein
Freund Olivo wohl mancherlei sinzuwenden haben."- „Das“, erwi-
derte Amalia errötend, das ist Pflicht - meinethalben sogar Ver-
gnügen; aber Seligkeit ist es doch nicht... war es niemals."
Sie gingen die Allee nicht zu Ende, als scheuten beide
die Nähe des Wiesenplatzes, wo Marcolina und die Kinder spielten.-
wie auf Verabredung kehrten sie um und waren bald wieder, schwei-
gend, beim Wohnhaus angelangt. An der Schualseite stand ein Fen-
ster des Erdgeschosses offen. Casanova sah in der dämnernden
Tiefe des Gemacht einen halbgerafften Vorhang, hinter dem das
Fussende des Bettes sichtbar wurde. Ueber einen Stuhl daneben
hing ein lichtes, schleierartiges Gewand. „Marcolinens Zimmer“
fragte Casamova.- Amalia nickte. Und zu Casanova anscheinend
sonst hättest du, der du so eilig bist nach Venedig zu gelan-
gen, Olivos Einladung nicht angenommen!" - „Was denkst du eigent-
lich, Amalia? Ich sei hergekommen, um deinen guten Mann zum Hahn-
rei zu machen?" - „Warum spricht du so, Casanova? Wenn ich dir
wieder gehöre, so ist es weder Betrug noch Bünde!“ Casanova lach-
te laut auf. Keine Sünde? Warum keine Stunde? Weil ich ein alter
Mann bin?"- „Du bist nicht alt. Für mich kunnst du es niemals
werden. In deinen Armen hab' ich meine erste Seligkeit genossen-
und so ist es mir gewiss bestimmt, dass mir mit dir auch meine
letzte zuteil wird!"- „Deine letzte?“ wiederholte Casanova höh-
nisch obwohl er nicht ganz ungerührt war,- dagegen dürfte mein
Freund Olivo wohl mancherlei sinzuwenden haben."- „Das“, erwi-
derte Amalia errötend, das ist Pflicht - meinethalben sogar Ver-
gnügen; aber Seligkeit ist es doch nicht... war es niemals."
Sie gingen die Allee nicht zu Ende, als scheuten beide
die Nähe des Wiesenplatzes, wo Marcolina und die Kinder spielten.-
wie auf Verabredung kehrten sie um und waren bald wieder, schwei-
gend, beim Wohnhaus angelangt. An der Schualseite stand ein Fen-
ster des Erdgeschosses offen. Casanova sah in der dämnernden
Tiefe des Gemacht einen halbgerafften Vorhang, hinter dem das
Fussende des Bettes sichtbar wurde. Ueber einen Stuhl daneben
hing ein lichtes, schleierartiges Gewand. „Marcolinens Zimmer“
fragte Casamova.- Amalia nickte. Und zu Casanova anscheinend