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  2. A139: Casanovas Heimfahrt
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A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 64

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aus, mit unbeweglicher Miene, nicht nur an den Marchese, auch an
tirde.
Olivo und die Brüder Ricardi, denen er zuweilen ein Goldstück
hinschob, auf das sie keinen Anspruch hatten. Sie liessen sich'
gefallen. Aus der Nacht drang ein Geräusch, wie die Hufschläge
eines über die Strasse trabenden Rosses. Lorenzi, dachte Casano-
va... Von der Gartenmauer schallte es wie im Scho wieder, dann
Verklang altmälig Hall und Wiederhall. Nun aber wann es sich
das Glück gegen Casanova. Der Marchese setzte hoch, immer höher;
und um Mitternacht fand sich Casanova so arm wie er gewesen, är-
mer noch; er hatte auch seine eigenen paar Goldstücke verloren.
Er schob die Karten von sich weg, erhob sich lächelnd. „Ich dan-
le
ke, meine Herren“.
Olivo breitete die Arme nach ihm aus. „Mein Freund,
wir wollen weiter spielen... Hundertfünfzig Dukaten,-haben sie
donn vergessen,- nein, nicht hundertfünfzig! Alles, was ich habe,
was ich bin — alles - alles!“ Er lallte; denn er hatte während
des ganzen Abends nicht aufgehört zu trinken. Casanova wehrte
mit einer Übertrieben vornehmen Handbewegung ab. „Die Frauen und
das glück zwingt man nicht", sagte er mit einer Verneigung gegen
den Abbate hin. Dieser nickte befriedigt und klatschte in die
Hände. „Auf morgen also, mein verehrter Chevalier“, sagte der
Marchese, wir werden gemeinsam den Leutenant Lorenzi das Geld
wieder abnehmen.

Zitiervorschlag

A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 64, in: Mikroverfilmung des Cambridger Nachlasses. Hg. Peter Andorfer, Martin Anton Müller und Laura Untner, Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, Wien 2024, https://schnitzler-mikrofilme.acdh.oeaw.ac.at/1428605_0064.html
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