A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 145

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tel von seinen Schultern gleiten und stand nun da wie Lorenzi,
schlank und naekt. Lorenzi senkte den Degen zum Gruss nach den
Regeln der Fechtkunst, Casanova gab den Gruss zurück; im nächsten
Augenblick kreuzten sie die Klingen und silbernes Morgenlicht
spielte glitzernd von Stahl zu Stahl. Wie lang ist es nur her,
dachte Casanova, seit ich zum letzten Mal einem Gegner mit dem
Degen gegenübergestanden bin? Doch keinesseiner ernsthafteren
Duelle wollte ihm jetzt einfallen, sondern nur die Fechtübungen,
die er vor zehn Jahren noch mit Contra, seinem Kammerdiener, abzu-
halten pflegte, dem Lunpen, der ihm später mit hundertfünfzigtau-
send Lire durchgegangen war. Immerhin, dach te Casanova, er war
ein tüchtiger Fechter, und auch ich habe nichts verlernt!gein
Arm war sicher, seine Hand war leicht, sein Auge blickte so scharf
wie je. Eine Fabel ist Jugend und Alter, dachte er... Bin ich
nicht ein Gott? Wir beide nicht Götter? Wer uns jetzt sähe?-
Es gäbe Damen, die sich’s was kosten liessen.. Die Schneiden bo-
gen sich, die spitzen flirrten; nach jeder Berührung der Klin-
gen sang es leise in der Morgenluft nach. Ein Kampf? Nein, ein
Turnier... Warum dieser Blick des Entsetzens, Marcolina? sind
wir nicht beide deiner Liebe wert? Er ist nur jung, ich aber bin
Casanova!... Da sank Lorensi hin, mit einem Stich mitten ins
Herz. Der Degen entfiel seiner Hand, er riss die Augen weit auf,
wie im höchsten erstaunen, hob noch einmal das Haupt, seine Lippen