A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 160

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wenn auch leider vergeblich. Ja, wenn er schon damals dem Rat der
Zehn angehört hätte-!
So kamen sie auf politische Angelegenheiten zu reden
und Casanova erfuhr von dem alten Mann, der, von seinem Thema ent-
zündet, den Witz und die ganze Lebendigkeit seiner jüngeren Jahre
wiederzufinden schien, gar Vieles und Merkwürdiges über die be-
denkliche Geistesrichtung, der ein Teil der Venezianer Jugend
Auszutangen
sich neuerdings zusuwenden, und über die gefährlichen Umtriebe,
die sich in unverkennbaren Zeichen anzukündigen begännen; und er
war gar nicht übel vorbereitet, als er sich noch im Abend dessel-
ben Tags, den er, in sein trübseliges Gasthofzimmer eingeschlossen,
aufgestörten
nur zur Beschwichtigung seiner vielfach ausgeregten Seele mit
dem Ordnen und teilweisen Verbrennen von Papieren verbracht hat-
te, in das Café Quadri am Markusplatz verfügte, das als Hauptver-
sammlungsort der Freidenker und Umstürzler galt. Durch einen al-
ten Musiker, der ihn sofort wieder erkannte, den einstigen Kapell-
in
meister des Theaters San Samuele, desselben, mit dem Casanova vor
dreissig Jahren Geige gespielt hatte, wurde er auf die ungezwungen-
ste Weise in eine Gesellschaft von meist jüngeren Leuten einge-
deren Namen ihm von seinem
führt.
rum theil.
Morgengespräch mit Bragadino her als besondere verdächtig in Er-
on the
innerung verblieben waren. Sein eigener Name schien auf die An-
dern keineswegs in der Art zu wirken, die zu erwarten er berach-
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tigt gewesen wäre, xxx Meisten wussten offenbar nicht mehr von