A141: Fräulein Else, Seite 61

Vetter Paul mitzubringen. Oder ziehen
gie etwa einen Andern vor? Der Filou
mit dem Römerkopf ist leider nicht
mehr da. Aber wir finden vielleicht
wen.- Sie fürchten Indiskretion? Aber
darauf kommt es ja nicht an. Ich lege
auf Diwelen.
keinen Wert darauf. Denn wenn mane in-
mal so weit ist wie ich, dann ist ja
schon alles ganz egal. Das ist ja heut
nur der Anfang. Oder denken Sie viel -
leicht aus diesem Abenteuer fahr ich
wieder nach Hause als anständiges Mäd-
dhon aus guter Familie? Nein, nein,
weder gute Familie noch anständiges
junges Mädchen. Ich stelle mich jetzt
auf meine eigenen Beine. Ich habe
schöne Beine,Herr von Dorsday,wie Sie
und die übrigen Teilnehmer des Festes
bald bemerken werden. Also, die Sache ist
in Ordnung,Herr von Dorsday. Umzehn
Uhr, während alles noch in der Halle
100
sitzt,wandern wir im Mondenshein über
die Wiese, nach Ihrer berühmten selbst-
entdeckten Lichtung. Das Telegramman
die Bank bringen Sie für alle Fälle
gleich mit, denn eine sicherheit darf
ich doch wohl verlangen gegenüber einem
solchen Spitzbuben wie Sie. Und um
zwölf können sie wieder nach Hause ge
hen und ich bleibe mit meinem Vetter
auf der Wiese im Mondenschein. Sie ha-
ben doch nichts dagegen Herr von
Dorsday? Sie dürfen gar nichts dagegen
haben. Und wenn ich morgen Früh zufäl-
lig tot sein sollte,so wundern Sie sich
weiter nicht. Da gibt eben Paul das Te-
legramm auf. Aber bilden Sie sich dam
um Gotteswillen nicht ein, dass Sie,
elender Kerl, mich in den Tod getrieben
haben. Ich weiss es ja schon lange, dass
ich so enden werde. Fragen Sie nur
Herrn Fred,ob ich's ihm nicht schon