A144: Traumnovelle, Seite 43

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ihr
Erregung; eker flösste ihm das trocke-
tot. Er hielt Marianne in den Armen,
niffert enfer¬
ne Haar, der süsslich-fade Geruch ih¬
aber etwas ferne von sich und drückte
selht
res ungelüfteten kleides einen leich¬
einen Kuss auf ihre Stirn,was ihm ziem
ten Widerwillen ein. Nun ertonte die
lich lächerlich(und geschmacklos)er-
Glocke draussen; er fühlte sich wie
schien. Was hielt ihn nur ab sie faa-
erlöst,küsste Mariannens Hand wie in
ter an sich zu zielen und auf die Lip-
Dankbarkeit,entseg sich ihr und ging
pen zu küssen? Die Nähe des Toten war
selbetöffnen. Es war Dr.Rödiger, der
es nicht. Flüchtig erinnerte a sich
in der Türe stand, im grauen Ueberzie-
eines Romans, den er vor vielen Jahren
her mit Ueberschuhen,einen Regenschirm
glesen, in dem ein ganz junger Mensch,
in der Hand, mit einem den Umständen
ein Knabe fast,am rotenbett der
& auntonel
memnem
ihrer
appollen.
angepæssten,ernsten Gesicht. Die bei
Mutter von deren Freundin verführt
den selber bezahlen ihre
den Manner dickten einander zu, ver¬
vorgen läste
wird. Und er spürte zugleich eine (ge-
Iken
trauter als ihren tatsächlichen Be-
wisse Ritterkeit in sich aufsteign ge-
nur lautile.
ziehungen entsprach [Während] Rödiger
gen seine Gattin und einen plötzlichen
florben in Märk, die kurze zum Werti¬
sich seiner Ueberkleider entledigte,
ungezügelt Hass gegen den Herrn aus
und den Regenschir### in die Ecke stell-
Dähemark mit der gelben Reisetasche,
te,berichtete Fridolin, dass er leider
dessen Geliebte sie so gerne geworden
dessen aber keinen wäre soll sehr kurz
zu spät gekommen sei und dass er Fräu-
wäre.Und er zog Marianne, die noch
lein Marianna ziemlich gefasst gefun-
immer segluchzte,fester an sich.Aber
dui hab
den.) Beide traten ins Zimmer,Marianne
er verspürte nicht die geringste Ex-