20.
Engelbert musste dies alles hören und schweigend in
ihrer Mitte gehen. Ohne die Gefangenen anzusehen, fühl-
te er, dass die Blicke der Beiden einander noch mehr
sagten als ihre Worte; fühlte, wie sich zwischen den Bei-
den, die ein gemeinsames Scheigsal aneinanderschmiedete,
immer stärkere Beziehungen knüpften, gegen die er macht-
los war. Kathi ging so nah neben ihm, dass ihr Kleid
ihn streifte. Sie nahten sich dem Kommissariat. Als er
das wolbekannte Haus von ferne sah, fuhr ihm ein ver-
führerischerGedanke durch den Sinn. Wenn er der ganzen
Sache ein Ende machte? Wenn er die Beiden freiliesse und
Katti um Verzeihung bäte...? Aber er wies diese unwürdi-
ge Versuchung gleich wieder von sich, und festen Schrit-
tes trat er mit den beiden Verhafteten über die Schwel-
le des Polizeigebäudes.
Der Kommissär fragte,ohne aufzublicken: "Um was han-
delt es sich?"
"Herr Kommissär", sagte Engelbert, "um Wachebelei-
Engelbert musste dies alles hören und schweigend in
ihrer Mitte gehen. Ohne die Gefangenen anzusehen, fühl-
te er, dass die Blicke der Beiden einander noch mehr
sagten als ihre Worte; fühlte, wie sich zwischen den Bei-
den, die ein gemeinsames Scheigsal aneinanderschmiedete,
immer stärkere Beziehungen knüpften, gegen die er macht-
los war. Kathi ging so nah neben ihm, dass ihr Kleid
ihn streifte. Sie nahten sich dem Kommissariat. Als er
das wolbekannte Haus von ferne sah, fuhr ihm ein ver-
führerischerGedanke durch den Sinn. Wenn er der ganzen
Sache ein Ende machte? Wenn er die Beiden freiliesse und
Katti um Verzeihung bäte...? Aber er wies diese unwürdi-
ge Versuchung gleich wieder von sich, und festen Schrit-
tes trat er mit den beiden Verhafteten über die Schwel-
le des Polizeigebäudes.
Der Kommissär fragte,ohne aufzublicken: "Um was han-
delt es sich?"
"Herr Kommissär", sagte Engelbert, "um Wachebelei-