7.
schlich davon.
Von diesem Tage an zweifelte Engelbert Friedmaier
nicht mehr, dass ihn ein tückisches Verhängnis verfolge.
Nicht ohne Neid sah er auf manche seiner Kameraden, die
strenger waren als die Verordnungen und empfindlicher als
die Gesetze, und dumpfe Verlockungen erwachten in ihm,
diesen Ernsthaftstrebenden nachzueifern. Immer stärker
empfand er die beispiellose Ordnung und Sittlichkeit
ringe um sich, wie einen gegen ihn persönlich ge-
richteten Hohn und die ganze Menschheit seines Bezirkes
erschien ihm als eine Bande von Verschworenen, die mit
ihrer Anständigkeit nichts andres bezweckten als ihn zu
Grunde zu richten.
So stand er auch heute auf seinem Posten mit dem
gramvollen Bewusstsein seiner Ueberflüssigkeit und La-
cherlichkeit. - Der-Abend nahte, verspatete Spaziergänger
nahmen den Weg zum Prater, aus dem verworren der Sonntags-
lärm zu ihm herüberdrang. Engelbert schritt auf und ab, an
schlich davon.
Von diesem Tage an zweifelte Engelbert Friedmaier
nicht mehr, dass ihn ein tückisches Verhängnis verfolge.
Nicht ohne Neid sah er auf manche seiner Kameraden, die
strenger waren als die Verordnungen und empfindlicher als
die Gesetze, und dumpfe Verlockungen erwachten in ihm,
diesen Ernsthaftstrebenden nachzueifern. Immer stärker
empfand er die beispiellose Ordnung und Sittlichkeit
ringe um sich, wie einen gegen ihn persönlich ge-
richteten Hohn und die ganze Menschheit seines Bezirkes
erschien ihm als eine Bande von Verschworenen, die mit
ihrer Anständigkeit nichts andres bezweckten als ihn zu
Grunde zu richten.
So stand er auch heute auf seinem Posten mit dem
gramvollen Bewusstsein seiner Ueberflüssigkeit und La-
cherlichkeit. - Der-Abend nahte, verspatete Spaziergänger
nahmen den Weg zum Prater, aus dem verworren der Sonntags-
lärm zu ihm herüberdrang. Engelbert schritt auf und ab, an